Kino Intimes hat einen neuen Betreiber
Dahinter verbirgt sich ein traditionelles Kiezkino. In jüngster Zeit ist es etwas aus dem Blick geraten. Aber das soll sich jetzt wieder ändern.
Denn seit November betreibt die Firma Cine-Logistics die Lichtspielstätte. Ihr Geschäftsfeld sind eigentlich Dienstleistungen für die Zelluloidbranche. "Mit dem Intimes haben wir zum ersten Mal ein Filmtheater direkt übernommen", sagt Vertriebschef Michael Rauthe. Zum einen geschah das aus Enthusiasmus für das Metier. "Aber wir sind auch überzeugt, dass ein Kiezkino gerade hier Anklang findet."
Das Problem sei zuletzt die mangelnde technische Ausstattung gewesen, erklärt Rauthe. Seit 2013 sind alle neuen und viele alten Filme nur noch in digitaler Version zu haben. Dafür fehlten aber bisher die Voraussetzungen. Inzwischen hat Cine-Logistics für 60 000 Euro digital nachgerüstet.
Auch sonst haben die neuen Pächter viele Pläne. "Wir wollen das Intime auch zum Erstaufführungskino für Blockbuster machen", lautet ein Vorhaben.
Konkret umgesetzt sind seit Mitte November bereits andere Schwerpunkte im Programm. Täglich um 14 und 16 Uhr laufen Kinderfilme. Dazu gibt es zwei besondere Filmreihen. Eine beschäftigt sich mit bekannten Defa-Produktionen. Vom 27. bis 30. November ist zum Beispiel "Einer trage des anderen Last" aus dem Jahr 1988 zu sehen. Und zwar jeweils um 24 Uhr in einer Mitternachtsvorstellung. Zur gleichen Zeit zwischen 1. und 3. Dezember und dazu am 29. und 30. November, jeweils um 12 Uhr in einer Matinée läuft Nick Caves "20 000 Days on Earth". Der Film gehört zu einer Serie herausragender Dokumentationen, die in den kommenden Wochen gezeigt werden.
Das aus den 1920er Jahren stammende Filmtheater hat 80 Plätze. Den letzten umfangreicheren Umbau gab es in den 70er Jahren.
"Im kommenden Sommer haben wir eine größere Sanierung vor", sagt Michael Rauthe. Auch mehr Platz im Eingangsbereich und möglicherweise sogar ein weiterer Kinosaal steht dabei zur Debatte. Aber zunächst soll erst einmal die eingeleitete Filmoffensive auf entsprechende Nachfrage stoßen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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