Libellen im Ostbahnhof
Künstlerduo taucht Foyer in neues Licht
Ein Kunstprojekt der Deutschen Bahn macht aus dem Ostbahnhof eine öffentliche Galerie. "Die Libellen" spielen mit Farben und Licht.
Ein über 500 Quadratmeter großes Kunstwerk schmückt jetzt die riesige Glasfassade des Ostbahnhofs. "Die Libellen" heißt es und spielt mit Farben und Licht. "Das Kunstwerk macht die moderne, aber recht kühle Glasfassade des Ostbahnhofs zu einer Leinwand für die eigene Phantasie und den Bahnhof zur Galerie", findet die Bahnhofsmanagerin der Berliner Fernbahnhöfe, Monika Jung. Die großformative Kunstinstallation stammt vom Künstlerduo Dolores Zinny und Juan Maidagan aus Argentinien. "Das Design spielt auf das Nebeneinander von Städten, Hügeln, Straßen, Flüssen und Bergen an, die der Reisende unterwegs durch das Zugfenster beobachtet“, beschreibt Dolores Zinny ihre Arbeit.
Die Deutsche Bahn fördert Kunstprojekte bundesweit in ihren Bahnhöfen, frei nach dem Motto "Kunst gehört in den Alltag". Und wo passt ein Kultur-Stopp besser hin als in einen Bahnhof, den täglich Tausende von Passagieren queren? "Es ist ein Traum für uns, in einem wirklich öffentlichen Raum wie diesem zu arbeiten. Für uns war es wichtig, ein Werk zu schaffen, das die Bewegung und die wechselnden Perspektiven der Millionen von Fahrgästen simuliert, die hier vorbeikommen", so Juan Maidagan.
Die "Libellen im Ostbahnhof" sind die sechste künstlerische Kooperation zwischen der Deutschen Bahn und der Berliner Agentur für Kulturprojekte "urKultur". Jüngst wurde Anfang Juni die neue Skulptur von Andreas Schmitten "Immaterielles" am Flughafen-Fernbahnhof Frankfurt am Mai enthüllt. "Kunst macht Bahnhöfe nahbar und zu Orten des Gemeinwohls, an denen man sich gern aufhält", sagt Monika Jung.
Dolores Zinny und Juan Maidagan waren Stipendiaten des DAAD Berliner Künstlerprogramms. Beide leben seit 2002 in Berlin, waren davor in New York und sind für ihre Arbeiten im öffentlichen Raum international bekannt. Sie wurden bei großen Gemeinschaftsausstellungen wie bei der Biennale von Venedig, der 5. Berlin Biennale und der 8. Gwangju Biennale gezeigt. Das Duo hatte Einzelausstellungen unter anderem in New York, Stockholm, Mexiko-Stadt, Berlin und Frankfurt am Main. Kunst für den öffentlichen Raum ist ein Schwerpunkt der Künstler. Sie gewannen damit bereits viele Wettbewerbspreise.
Mit "urKultur" und ihrer Gründerin Ruth Ur realisierte die Bahn schon mehrere Kunstprojekte in Berlin. Zum Beispiel am S-Bahnhof Humboldthain mit der Künstlerin Ali Fitzgerald und am Bahnhof Friedrichstraße mit dem Künstlerkollektiv "Slavs & Tartars" und der Künstlerin Sol Calero. 2018 und 2022 gestaltete der weltbekannte Illustrator Christoph Niemann zwei Tunnel im Bahnhof Wannsee.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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