"Gast in der Heimat"
Lesung in der Inselgalerie
Die Inselgalerie lädt für Dienstag, 19. September, zur Lesung der Neuauflage von Victoria Wolffs "Gast in der Heimat" ein.
Der Roman erschien Ende 1935 im Amsterdamer Exilverlag Querido. 1936 wurde er in Deutschland verboten. 85 Jahre danach hat Anke Heimberg ihn im Berliner AvivA-Verlag wieder herausgegeben und mit einem Nachwort versehen. Jetzt stellt Heimberg das Buch vor.
Darin schreibt Victoria Wolff über die Zeit und das Schicksal, das sie mit vielen teilte. Sie schildert, wie der Nationalsozialismus Familien und Freunde trennte. Romanheldin Claudia Martell entschließt sich, das Land zu verlassen, gerade noch rechtzeitig. Kurze Zeit später wäre es zur tödlichen Falle für sie und ihre Familie geworden.
Victoria Wolff wurde 1903 als Tochter eines jüdischen Lederfabrikanten in Heilbronn geboren. Sie veröffentlichte Reportagen und Reiseerzählungen, war als Reporterin in vielen Ländern unterwegs und brachte schließlich einen biographischen Roman über George Sand heraus. Weitere Romane über die Lebenswelten moderner Frauen folgten. 1933 emigrierte sie mit ihren Kindern und ließ sich im Künstlerort Ascona nieder, wo sie sich mit Tilla Durieux, Leonhard Frank, Erich Maria Remarque und Ignazio Silone anfreundete. Über Nizza und Lissabon gelangte sie 1941 in die USA, wo sie als Drehbuchautorin für Hollywood arbeitete. Sie starb 1992 in Los Angeles.
Die Lesung beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt drei Euro. Die Inselgalerie sitzt an der Petersburger Straße 76A.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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