In alten Zeitungen geblättert....
OS oder die Kasse des Vertrauens

"Bärchen", der Stadtreporter von der Berliner Zeitung, der 1960er Jahre in der Hauptstadt der DDR, heute würde man Nickname sagen, schrieb am 13. Dezember 1967 über die letzte Schaffnerin der noch BVG, später dann BVB (Berliner Verkehrsbetriebe) genannt.  Edith Hamann hieß sie und kassierte zwanzig Jahre mit Fahrscheinblock und Münzbox vor der Brust die Fahrgäste der Straßenbahnlinien 46, 49, 70, 71 und 74 ab:  "Noch jemand ohne Fahrschein"?  Dann zog sie ein Seil, welches eine Bimmel bewegte. Der Fahrer hörte und die Bahn fuhr ab. Ein stressiger Job bei Hitze, Kälte, Tag und Nacht und besonders schwer,  nach dem 2.Weltkrieg.  Sie wurde mit einem Präsentkorb ins Büro der BVG. verabschiedet.  Dafür kam der "schaffnerlose Verkehr" OS genannt  auf die Linien von Straßenbahnen und Bussen.  An den Zugängen der Fahrzeuge standen innen Blechkästen auf Stielen, Zahlbox genannt.  In der Regel waren es zwanzig Pfennige die in den Zahlschlitz geworfen werden mussten um dann mittels Hebel ein Rolle zu bewegen, die die Fahrscheine die ähnlich der üblichen Garderobenmarken aussahen, ausgab. Die eingeworfenen Münzen kamen auf eine Drehscheibe und waren noch kurz sicht-und zählbar, ehe jenes Geklimper im Bauch des Kastens verschwand, auf Vertrauensbasis.    Die Kontrolle sollten die mitfahrenden Fahrgäste übernehmen, ergo gesellschaftlich!  Hebel und Münzen hatten keinen Bezug, man konnte so viel Hebeln wie man wollte, mit Münzen, Blechscheiben, Knöpfen oder ganz ohne! 
Der Fahrschein kam immer, bis die Rolle leer war. Bis heute habe ich leider nie erfahren, wieviel Minus diese "Neuerung" der BVG-Hauptkasse damals erbrachte,  auf dem Weg der DDR zum Sozialismus.

(Nach Bärchen.  >Nun mit "OS"<   Berliner Zeitung, vom 13.12.1967/ Seite 12)

Autor:

Ralf Rohrlach aus Friedrichshain

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