Aus für TV-Magazin
SAT.1 setzt "Endlich Feierabend!" aus Berlin ab
BERLIN - Fast ein Jahr nach dem Start, zieht SAT.1 den Stecker bei "Endlich Feierabend!". Das Magazin von der Spree wird am 26. Juli zum letzten Mal live aus Friedrichshain gesendet. Die Quoten blieben fast täglich weit hinter den Erwartungen. Vielleicht lag es auch an dem nicht mehr zeitgemäßen Namen.
Dass Radiosender immer noch ab 15 Uhr uns den Feierabend mit den größten Hits einreden wollen, ist vor allem ein Relikt der Privaten. Deren Chefredaktionen glauben immer noch, dass jeder Arbeitnehmer nur bis 16 Uhr arbeitet. Mit der unglücklichen Bezeichnung "Endlich Feierabend!" schloss aber auch SAT.1 zahlreiche Zuschauer, wie Schichtarbeiter, gleich mal im Vorfeld aus. Die Quoten waren dementsprechend mau - kontinuierlich seit dem Sendestart am 30. Juli 2018. Nun wird bald die letzte Ausgabe mit dem Moderationsduo Annett Möller und Daniel Boschmann auf Sendung gehen. Für "Endlich Feierabend!" ist am 26. Juli 2019 Feierabend. Das berichtete das Medienmagazin dwdl.de zuerst.
Quoten nur an wenigen Tagen gut
"Es war von Anfang an klar, dass sich die Sehgewohnheiten der Zuschauer vor allem zu dieser Tageszeit nicht von heute auf morgen ändern lassen", sagte SAT.1-Geschäftsführer Kaspar Pflüger gebenüber der Onlineseite. "Die Quoten waren nur an wenigen Tagen zufriedenstellend." SAT.1 bewies tatsächlich einen langen Atem bei dem Magazin aus Berlin. Zugegeben, manche PR-Themen für sendereigene Produktionen wie "Promi Big Brother" nahmen anfangs viel Platz ein. Ein Mehrwert war da für den TV-Zuschauer nicht zu erkennen. Trotzdem bewiesen die Macher nach und nach durchaus journalistisches Handwerk. "Endlich Feierabend!" überführte Abzockbanden mit verstecker Kamera, die sich als Polizisten ausgaben. Oder man zeigte spannende Experimente mit der Feuerwehr - zum Beispiel: Wie schnell brennt ein Feld durch eine weggeworfene Zigarette?
An den Moderatoren lag es nicht
Dennoch fand "Endlich Feierabend!" kein Publikum. Vielleicht, weil man selbst nicht wusste, für was konkret das Format stehen soll. Nicht selten wurde das Magazin als Abklatsch des überaus erfolgreichen "SAT.1 Frühstücksfernsehen" bezeichnet. Bleibt abschließend zu hoffen, dass der Sender für Annett Möller und Daniel Boschmann bald einen neuen Arbeitsplatz findet. Beiden Journalisten ist das Quotendesaster nicht anzuzetteln. Sie moderierten souverän und sympathisch durch den TV-Feierabend. Was auf dem neuen Sendeplatz Ende Juli folgt, ließ der SAT.1-Chef noch offen.
Autor:Marcel Adler aus Friedrichshain |
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