Berliner Jusos-Antrag genehmigt
SPD will feministische Pornos bei ARD und ZDF

Eine junge Frau probiert Selbstbefriedigung im Bad - Szene im schwedischen Film "Dirty Diaries" (2009). Der feministische Porno wurde in Schweden mit Steuergeldern gefördert, um vor allem jungen Menschen ein natürlicheres Bild vom eigenen Körper zu vermitteln. Die Berliner SPD will nach diesem Vorbild auch in Deutschland ähnliche Produktionen für ARD und ZDF fördern. | Foto: Dirty Diaries Trailer / allocine.fr
  • Eine junge Frau probiert Selbstbefriedigung im Bad - Szene im schwedischen Film "Dirty Diaries" (2009). Der feministische Porno wurde in Schweden mit Steuergeldern gefördert, um vor allem jungen Menschen ein natürlicheres Bild vom eigenen Körper zu vermitteln. Die Berliner SPD will nach diesem Vorbild auch in Deutschland ähnliche Produktionen für ARD und ZDF fördern.
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  • hochgeladen von Marcel Adler

BERLIN - Gibt es bald echte Vollerotik in den ARD und ZDF Mediatheken? Wenn es nach der Berliner SPD geht - ja! Auf dem Parteitag stimmten die Delegierten dafür, feministische Pornos mit öffentlichen Mitteln zu fördern. Die nackten Beiträge dienen zu Bildungszwecken. 

Es gehört natürlich nicht zur Grundversorgung von ARD und ZDF, Pornos zu drehen. Aber die Motivation zum absurd klingenden Antrag ist durchaus überzeugend. "Mainstream-Pornos zeigen in der Regel sexistische und rassistische Stereotype, in denen Konsens kein Thema ist und die bestimmten, optimalen Körpertyp zum Standard erheben", zitierte Bild aus dem Antrag der Berliner Jusos. Und tatsächlich haben die jungen Sozialdemokraten ihren Antrag, feministische Pornos zu Bildungszwecken mit öffentlichen Mitteln zu finanzieren, durchbekommen.

Vorbild ist der Film "Dirty Diaries"

Die SPD-Delegierten folgten nämlich den Argumenten der Jusos, dass in den besagten Filmen Sex eher wie eine Performance dargestellt werde. Die Pornos sollen laut der Zeitung in den Mediatheken von ARD und ZDF als Streaming angeboten werden. Vorbild sind unsere skandinavischen Nachbarn: In Schweden wurde zum Beispiel die feministische Produktion "Dirty Diaries" im Jahr 2009 mit umgerechnet 50.000 Euro gefördert. Die Sammlung zeigte explizit den Umgang der Frauen mit ihrem eigenen Körper. Zum Teil ließen sie sich für das Projekt freiwillig bei der Masturbation filmen. Nur sind solche Szenen wirklich als Aufklärung und damit Bildungszweck zu verstehen?

CDU kritisiert die Förderung scharf

"In feministischen Pornos gibt es Dicke, Dünne, Junge und Alte und der Sex macht beiden Spaß", sagte Heike Hoffmann, Vize-Chefin der Berliner Jusos der Bild. "In Mainstream-Pornos dagegen ist Sex wie Leistungssport, nur die Frau steht im Fokus, oft wird sie erniedrigt, Verhütung spielt keine Rolle." Dem Blatt erklärte die 20-Jährige weiter, dass Jugendliche auch deshalb mehr Zugang zu feministischen Pornos bekommen sollten. Die CDU übte hingegen scharfe Kritik an dem Plan der SPD. Paul Ziemiak, Chef der Jungen Union: "(...) Wer glaubt, feministische Pornos staatlich finanzieren zu müssen, hat den Blick für die wahren Probleme der Menschen hierzulande verloren."

Autor:

Marcel Adler aus Friedrichshain

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