Willkommensparty für Mercedes: Anschutz plant mehrere Feten im Spreeraum

Hier steppt der Bär. Im Sommer soll es einen ganztägigen Musikevent vor der Halle an der Mühlenstraße geben. | Foto: Frey
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Friedrichshain. Am 1. Juli wird aus der O2-World die Mercedes-Benz-Arena. Elf Tage später plant die Anschutz Entertainment Group (AEG) eine Open Air Musikfete im Schatten der neu benannten Halle.

So gesehen eine Art Willkommensparty für den künftigen Namensgeber. Auch wenn er offiziell unter dem Namen Oberspree-Festival laufen soll. Dass das eine etwas mit dem anderen zu tun hat, wollte Arena-Geschäftsführer Michael Hapka bei der Präsentation in den Ausschüssen für Wirtschaft und Ordnungsamt sowie Umwelt und Verkehr am 11. Februar nicht abstreiten. Aber vor allem gehe es um ein Fest für die Anwohner und den Beschäftigten im Spreeraum.

Denn inzwischen haben sich dort zahlreiche Unternehmen angesiedelt. Seit Sommer 2013 auch Mercedes mit seiner Vertriebszentrale. Hapka betonte gleichzeitig, dass es sich außerdem um eine nichtkommerzielle Veranstaltung handelt. Mehrere Firmen würden sie zwar sponsern, trotzdem wäre eine aggressive Werbung in eigener Sache kontraproduktiv.

Geboten bekommen sollen die Gäste Musikauftritte von Berliner oder nationalen Künstlern. Im Gespräch seien Namen wie Max Herre oder Clueso. Das Festival wird um 14 Uhr beginnen und bis mindestens 22 Uhr dauern. Hapka erwartet 15 000 bis 20 000 Besucher. Der Eintritt soll 15 Euro betragen. Nachbarn und Arbeitnehmer aus der Umgebung bezahlen zehn Euro.

Damit nicht genug. Am 28. und 29. August steht das nächste Spreeraum-Großereignis an: die zweite Ausgabe der Eastside Music Days für Straßenmusikanten. Sie sollen an verschiedenen Stellen entlang der Eastside Gallery auftreten. Bevorzugt gewünscht werden dabei Flächen innerhalb der Grünanlage auf der Rückseite der Mühlenstraße. Dazu soll es eine Bühne an der Anlegestelle sowie eine auf einem Schiff geben. Gerechnet wird hier mit täglich 5000 Besuchern, die den Interpreten kostenlos lauschen können.

Aber speziell diese zweitätige Veranstaltung sieht Baustadtrat Hans Panhoff (Bündnis 90/Grüne) noch längst nicht in trockenen Tüchern. "Wenn Sie auf die Grünflächen wollen, müssen Sie uns erst einmal fragen. Denn die gehört uns." Was deren Nutzung anbelangt, sei er bisher eher zurückhaltend.

Ein offizieller Antrag soll bewusst erst nach der Vorstellung in den Ausschüssen gestellt werden, konterte Michael Hapka. "Denn wir wollten mögliche Fragen und Probleme zunächst hier klären."

Das betrifft natürlich auch den Lärmschutz. Er ist vor allem beim Oberspree-Festival der einzige Hebel, um eventuelle Auflagen durchzusetzen. Denn die Veranstaltung findet auf einem Privatgrundstück statt. Um möglichem Ärger mit den Anwohnern auf der gegenüberliegenden Kreuzberger Spreeseite zu entgehen, werde die Bühne auch in Blickrichtung zur Arena aufgebaut, sagt der Geschäftsführer.

Anders sieht auch das bei den Straßenmusiktagen aus. Schon wegen der vielen verschiedenen Auftrittsorte ist mit einem erhöhten Geräuschpegel zu rechnen.

Zwar ist an 18 Tagen im Jahr auch Lärm oberhalb der zulässigen Emissionsgrenze erlaubt, aber vor allem für den Spreeraum sieht Stadtrat Panhoff eine große Event-Nachfrage. Außer den Anschutz-Aktivitäten sei auch bereits der Wunsch nach einer Freiluftkinoaufführung des Films "East Side Gallery" eingegangen, außerdem eine Ausstellung zum 25. Jahrestag der deutschen Einheit, hinter der unter anderem die Stiftung des sowjetischen Ex-Präsidenten Michail Gorbatschow steht.

Das seien ja alles interessante Veranstaltungen, meint der Stadtrat. Aber nicht nur in dieser Gegend müsse einmal grundsätzlich über die Feten-Frequenz geredet werden.

Zumal zumindest die Eastside Music Days auch in den kommenden Jahren stattfinden sollen. Das Oberspree-Festival werde dagegen ein singuläres Ereignis bleiben, sagt Michael Hapka. Zwar wollte er auch künftig weitere Freiluftveranstaltungen nicht auszuschließen. Aber dann in einer geringeren Größenordnung. "Schon deshalb, weil die Grundstücke rund um die Arena nach und nach bebaut werden und deshalb der Platz kleiner wird."

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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