Eine Familiengeschichte
Zu meinem Opas 108 Geburtstag - Eine Zeitgeschichte
Heute wäre mein Opa Willi 108..
Dieses Gedicht schrieb ich 2003 für meine Familie. Mein Opa kam 1939 nach Frankfurt am Main aus Siebenbürgen. Er war damals 25 als er seine Familie verließ. Sein Frau Lore war Ungarin. Sie war 1920 geboren. Mein Opa war Wäscher und Färbermeister. Sein Vater hatte eine Fabrik in der 300 Menschen arbeiteten. Er traute sich wegzugehen. Aber eigentlich wollte er nach Kanada. Man wusste damals nicht, was in Deutschland los war. In Frankfurt kam mein Vater und mein Onkel zur Welt. Dann ging mein Opa nach Leipzig und arbeitete für Atlas Ago. Dieser Betrieb war wichtig und deshalb kam mein Opa nicht nach Stalingrad. Hier kam 1945 Werner, mein zweiter Onkel zur Welt. In einer Nacht, bei einem Bombenangriff versteckte sich meine Familie in ihrem Keller. Die Leute sagten meinem Opa, sie sollen alle in den Luftschutzkeller kommen, aber Opa Willi wollte nicht. Die Leute in diesem Keller starben alle, die Kraus nicht! Als dann die Besatzer da waren, ließ uns ein junger Offizier in den Westen, das war unser Glück! Nach mehreren Aufhalten in Lagern, in Rastatt, zog die Familie nach Kandel. Hier betrieb Opa eine Wäscherei. Später kaufte er in Kaiserslautern - Eselsfürth ein Grundstück. Opa hatte nur ein 250 ccm Führerschein, fuhr nie Auto. Hier gingen alle zur Schule und mit 14 begann mein Vater bei Kallmayer eine Lehre. Er arbeitete 60 Jahre als KFZ Lackierer. Werner wurde Karosseriebaumeister und Jürgen Bautechniker. In diesem Gedicht unten, schreibe ich über alle Verwandten ein wenig... Michael wollt Pilot werden, ich Schriftsteller... Für heute überlasse ich dem Gedicht das Spiel:
Family business /ode to my family . Cranberries
Als die himmel sich verzeilten und die
Winde sich verschneiten und mein vater meine mutter
Und mein himmelszelt zusammen
Stiess um meine kindheit bilder türmte
Erfing ich dies und jenes
Analytisch zu begreifen
Dies und das am
Mondenkleid
Zu leiten
Jenes in sich zu transzendieren
Und dabei die subjektive wahrheit an
Den windungen zu schnürn
Mein opa fiel
Und viel ging in mir zusammen
Er leuchtet mein
Kraft und zahnfleisch
In sich helle mein
Vater kraft
Mein mutter gesicht die wangen
Oma christenkind
Und oma auf der treppe
Der architekt (o.j.)
Mein onkel
Der pilot als sohn
Der graf
Und transsilvanien
(siebenbürgen):
Wir zogen aus die türken mit den schwarzen rittern zu besiegen
Und
Dichterisch die kindheiten unser aller selbst zu spülen:
Ich leuchte wenn ihr mich leuchtet...
Uwe Kraus 2003
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