Zum 70. Jahrestag des Kriegsendes gibt es zahlreiche Veranstaltungen

Frida Rejsman ist eine Zeitzeugin, die am 16. April in der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft zu Gast sein wird. Als Siebenjährige wurde sie mit ihrer Familie 1942 in das Ghetto in Minsk verschleppt. | Foto: Veranstalter
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  • Frida Rejsman ist eine Zeitzeugin, die am 16. April in der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft zu Gast sein wird. Als Siebenjährige wurde sie mit ihrer Familie 1942 in das Ghetto in Minsk verschleppt.
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Friedrichshain-Kreuzberg. Bombenangriffe, der Kampf um Berlin und schließlich überall das Schweigen der Waffen am 8. Mai 1945. Zu den Ereignissen vor 70 Jahren gibt es in den nächsten Wochen zahlreiche Veranstaltungen im Bezirk.

In der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ), Lindenstraße 20-25, beginnt am Donnerstag, 16. April, um 19 Uhr ein Podiumsgespräch mit vier Zeitzeugen und Betroffenen von NS-Verbrechen. Sinaida Lewanez, Regina Lawrowitsch, Frida Rejsman und Viktor Sosow haben als Kinder Zwangsarbeit, das Ghetto in Minsk und die Zerstörung ihres Dorfes überlebt. Sie sind auch Teil der Kampagne "Ich lebe noch", mit der die Stiftung an das Schicksal von Opfern des Nazi-Terrors und ihre Situation nach dem Krieg erinnern möchte. Der Eintritt ist frei.

Große Teile von Friedrichshain und Kreuzberg fielen vor allem bei den großen Bombenangriffen vom 3. und 26. Februar 1945 in Schutt und Asche. Mehrere Tausend Bewohner wurden hier Opfer des von den Nazis begonnenen Zweiten Weltkriegs. Prof. Felix Escher von der Historischen Kommission Berlin spricht in einem Lichtbildvortrag ebenfalls am 16. April über die Ereignisse. Er beginnt um 18 Uhr im Dialog-Raum, Köpenicker Straße 101. Veranstalter ist der Bürgerverein Luisenstadt.

Das Quartier um den Rudolfplatz war bis kurz vor Kriegsende von schweren Luftangriffen verschont geblieben. Beim Häuserkampf während der Schlacht um Berlin wurde das Viertel am Osthafen am 24. April 1945 dann zu 50 Prozent zerstört. Prof. Martin Wiebel, langjähriger Vorsitzender des KulturRaums Zwingli-Kirche, berichtet anhand von Zeitzeugenberichten über diese "Schicksalsnacht" in einem Vortrag am 24. April in der Kirche am Rudolfplatz. Beginn ist um 19 Uhr. Der Eintritt kostet sechs, ermäßigt vier Euro.

In der Nacht zum 27. April 1945 erreichten ukrainische und polnische Soldaten den Flughafen Tempelhof und befreiten Tausende Zwangsarbeiter. Sie hatten dort bis zum Ende in den Flugzeugfabriken arbeiten müssen. Eine Gedenkveranstaltung am 26. April erinnert daran. Sie beginnt um 12 Uhr in der Alten Zollgarage, Columbiadamm 2-6. Sprechen werden die Bundestagsabgeordnete Renate Künast (Bündnis 90/Grüne) und der Historiker Dmitri Stratiewsky. Die Geschickswerkstatt Tempelhofer Flugfeld 33-45 präsentiert Berichte damaliger Gefangener.

In der Topographie des Terrors, Niederkirchnerstraße 8, ist bis Oktober die Ausstellung "Deutschland 1945. Die letzten Kriegsmonate" zu sehen. Parallel dazu wird seit 3. April im Freiluftgraben auf dem Gelände erneut die Schau "Berlin 1933-1945. Zwischen Propaganda und Terror" gezeigt. Beide sowie die Dauerausstellung in der Topographie des Terrors können täglich von 10 bis 20 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

Thomas Frey / tf
Frida Rejsman ist eine Zeitzeugin, die am 16. April in der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft zu Gast sein wird. Als Siebenjährige wurde sie mit ihrer Familie 1942 in das Ghetto in Minsk verschleppt. | Foto: Veranstalter
Kreuzberger Trümmerwüste. Das Gebiet zwischen Moritzplatz und Halleschem Tor wurde beim Bombenangriff am 3. Februar 1945 fast vollständig zerstört. | Foto: Friedrichshain-Kreuzberg Museum
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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