„Das ist doch hier erlaubt“: Grünflächenamt-Mitarbeiter erwischt zwei Sprayerinnen

Die Konturen des Graffitos zeichneten sich bereits auf dem Betonwall ab. Davor die Sprayerin aus Japan. | Foto: Adalbert Klees
  • Die Konturen des Graffitos zeichneten sich bereits auf dem Betonwall ab. Davor die Sprayerin aus Japan.
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Friedrichshain. Die jungen Damen waren mit einer ganzen Batterie an Spraydosen ausgestattet. Mit deren Hilfe wollten sie Graffiti auf den Mauerteilen an der Rückseite der East Side Gallery entlang der Mühlenstraße anbringen.

Die ersten Sprühaktionen hatten sie bereits hinter sich. Doch dann wurde ihre „Arbeit“ jäh beendet. Und zwar von Adalbert Maria Klees, dem Technischen Leiter des bezirklichen Grünflächenamtes. Er war zufällig in der Gegend unterwegs und hat die Frauen auf frischer Tat ertappt.

Ein Unrechtsbewusstsein ließen die beiden Touristinnen, eine aus den USA, die andere aus Japan, allerdings nicht erkennen. „Wir dachten, das sei hier erlaubt“, erklärten sie dem erstaunten Mann vom Grünflächenamt.

Was natürlich nicht stimmt, auch wenn vielleicht irgendwelche Reiseführer oder Angaben im Internet etwas anderes behaupten. Und tabu ist das illegale Bemalen sowohl auf der Vorderfront mit den Bildern der Mauerkünstler, als auch im rückwärtigen Bereich des Betonwalls. Nur leider halten sich die wenigsten daran. Nicht nur Berlin-Besucher lieben es, hier ihre Visitenkarten zu hinterlassen. Seit dem 19. Oktober werden sie bei einer erneuten Reinigung der East Side Gallery entfernt. Ob diese 230 000 Euro teure Säuberung aber länger vorhält ist fraglich. Eigentlich müssten hier jedes neue Graffito und andere Schmierereien sofort verschwinden, findet auch Bezirksamtssprecher Sascha Langenbach. Nur so vergehe vielleicht weiteren Nachahmern der Spaß. Das würde den Bezirk allerdings inklusive entsprechenden Wachschutz 40 000 Euro pro Jahr kosten. Denn Friedrichshain-Kreuzberg ist noch immer für den Rest des ehemaligen Betonwalls verantwortlich.

Bisher scheiterten Versuche, die East Side Gallery in die Stiftung Berliner Mauer zu überführen und sie damit zu einer Landes- und Bundesangelegenheit zu machen. Allerdings kam das Geld für die aktuelle Reinigung je zur Hälfte vom Bund und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

Die beiden Sprayerinnen konnten nach einer Belehrung durch Adalbert Klees ihren Weg fortsetzen. Von einer Anzeige wurde auch wegen der weit entfernten Wohnorte des Duos abgesehen. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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