Ein letztes Mal nach Helgoland
Friedrichshainer startet Spendenaktion für todkranken Schwager

Die kleine Familie von Marcel. Erik ist hier noch im Bauch seiner Mutter.  | Foto: privat
  • Die kleine Familie von Marcel. Erik ist hier noch im Bauch seiner Mutter.
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Eigentlich wollte Maurice Berte nur den letzten Wunsch seines todkranken Schwagers erfüllen. „Ein letztes Mal nach Helgoland“. Doch sein Spendenaufruf stieß auf so große Resonanz, dass er jetzt für die kleine Familie seiner Schwester weitersammelt.

„Mein Name ist Maurice und das ist mein Schwager Marcel, 39 Jahre alt und Vater von zwei kleinen Jungs (Ole, 2,5 Jahre und Erik, 7 Monate). Marcel hat Krebs und wird seinen 40. Geburtstag wahrscheinlich nicht erleben, die Ärzte haben bereits mit palliativen Maßnahmen begonnen.“ So beginnt der Spendenaufruf von Maurice Berte. Mit dem gesammelten Geld wollte der Friedrichshainer den letzten Herzenswunsch seines Schwagers Marcel erfüllen. „Ein letztes Mal auf Helgoland Helgoländer Knieper essen.“ Dank der vielen Spender hat sich der Wunsch auch erfüllt. „Wir haben die Flüge gebucht und hoffen, dass wir am Samstag abheben können.“ Da Marcel schon einen Schlaganfall hatte, wäre die lange Fährfahrt nach Helgoland für ihn zu anstrengend, daher musste aufs Flugzeug ausgewichen werden.

Marcel, der Mann von Maurice Bertes Schwester, lebt mit seiner kleinen Familie in Tornesch in Schleswig-Holstein. Im Mai dieses Jahres, da war sein jüngster Sohn Erik gerade mal drei Monate alt, bekam Marcel erneut die Diagnose Hautkrebs. Ursprünglich galt der Familienvater bereits als geheilt. Doch der Krebs brach wieder aus und die Tumore wuchern jetzt in Leber, Lunge und Kopf. „Im September bestätigten die Ärzte dann, dass unsere größte Befürchtung zur Gewissheit werden würde. Marcel hat keine Chance auf Heilung und wird wahrscheinlich noch in diesem Jahr sterben.“

Ob dieser schlimmen Nachricht ist die Familie noch enger zusammengerückt. Denn sollte das Schlimmste eintreten, bleiben Maurice Bertes Schwester und die zwei kleinen Kinder nahezu mittellos zurück. Maurice Berte hat daher das Spendenziel erweitert. Auch weil der Aufruf so erfolgreich war, „so viele Leute wollten helfen“, sagt Berte. Fast 25.000 Euro kamen bereits zusammen. Nun peilt er 100.000 Euro an. „Denn die Familie steht vor dem Nichts.“ Weil Marcel schon einmal Krebs hatte, aber als geheilt galt, konnte er keine Lebensversicherung mehr abschließen. Auch Rücklagen hat die Familie demnach so gut wie keine, denn der Plan war eigentlich, dass beide Elternteile bald wieder arbeiten gehen. Die Kredite für das Eigenheim müssen abbezahlt und die unvorhergesehenen Kosten für die häusliche Pflege gedeckt werden. „Die Spenden sollen die drei finanziell entlasten“, so Maurice Berte, „damit die Kinder möglichst wenig unter dem Schicksalsschlag leiden und nicht gleich nach dem Tod ihres Vaters auch noch ihr Zuhause verlieren.“ Darum helfe jeder Euro.

Zur Spendenaktion auf GoFundMe geht es hier: gf.me/v/c/mdcp/ein-letztes-mal-helgolander-knieper-essen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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