"Unverschämt positiv"
Vier Studenten machen Mut mit normalen Geschichten

Lukas Probst studiert an der TU Berlin - wenn nicht Lockdown ist. Mit drei Studentinnen hat er "Vitamin Positiv" gegründet.  | Foto: Lukas Probst
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  • Lukas Probst studiert an der TU Berlin - wenn nicht Lockdown ist. Mit drei Studentinnen hat er "Vitamin Positiv" gegründet.
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„Vitamin Positiv“ ist kein neues Nahrungsergänzungsmittel. Dahinter stecken vier Studenten, ein Newsletter, ein Blog und jede Menge positive Geschichten.

„Positives ist keinefalls klischeehaft, überromantisiert oder nur was für Optimisten. Positives ist spannend, cool, für jeden und überall. Das glaubst Du nicht? Wir zeigen es Dir.“ Die Einleitung auf der Website ist kurz, verrät erstmal wenig, und doch steckt man schon mittendrin in der ersten Geschichte. Die nämlich erzählt, was es auf sich hat mit „Vitamin Positiv“.

Vier befreundete Studenten haben das Projekt gegründet, im ersten Lockdown. Nicht aus Langeweile, sondern um in Kontakt zu bleiben. Wobei „Projekt“ nicht das ganz korrekte Wort ist. Es gibt keinen Projektleiter, kein Management und auch keinen Masterplan. Lukas Probst, Lara Kahr, Christina Seeck und Sabrina Türschmann wollen unterhalten, für kleine Glücksmomente sorgen, mit spannenden Stories, die man sonst nirgendwo liest. Kurzum: „Wir verbreiten auf unterschiedlichen Wegen unverschämt positive Nachrichten und lockern sie mit frechen Kommentaren auf“, sagt Lukas Probst. Denn anfangs, zu Corona, war es schwer, positive Nachrichten in den Medien zu finden, erklärt Lara Kahr. Mit dem neuen Jahr wurde es nicht besser. „Da sind viele in ein Loch gefallen, weil sich nichts geändert hat.“ Also veröffentlichten sie eine eigene Website, machten mit einem Newsletter auf sich aufmerksam. Inzwischen sind sie auch in den sozialen Medien unterwegs und füttern einen Blog. „Weil uns unsere Abonnenten das Gefühl gaben, ihre Okay-Momente zu minimieren, also keinen Bock mehr hatten auf 'Okay'. Darum haben wir weitergemacht“, sagt Lukas Probst. Er ist 26, studiert an der Technischen Universität und ist der „Haustechniker“ bei „Vitamin Positiv“. Lara ist die rasende Reporterin. Sie ist 25 Jahre alt und studiert an der Freien Universität. Beide wohnen im Friedrichshain. Christina (22) lebt in Schöneberg, mag Rätsel und kümmert sich um Social-Media. „Starfotografin“ Sabrina (25) wiederum kommt aus München und studiert in Schottland Fotografie.

Was an Positivem bringen die Vier nun aber von draußen mit? „Wir berichten weder von aktuellen Ereignissen noch von Zuständen mit besonderer Wichtigkeit. Das mal vorweg“, erklären die Studenten. „Es sind vielmehr ziemlich normale Geschichten, über normale Menschen, die ziemlich glücklich sind und ziemlich sicher selbst nicht wissen, dass sie bemerkenswert sind.“ Da ist zum Beispiel der Rentner, der 30 Millionen Euro Spenden gesammelt hat, oder der Junge, der einen Sessellift hinter dem Rücken seiner Eltern bestellte. Oder die Aale im Zoo von Tokio, mit denen man facetimen kann.

In ihrem Blog lassen die Studenten aber auch Menschen wie Charlotte Miggel zu Wort kommen. Die 29-Jährige gehört zur ersten Riege der Audiodeskriptoren in der Berliner Theaterszene. „Vitamin Positiv“ räumt auch mit Klischees auf. Das Handwerkliches nur Männersache ist zum Beispiel. Auf jeden Fall suchen sie das Gute da draußen und bringen es zu den Leuten. Denn: „Jeder braucht eine extra Dosis Positives, davon sind wir überzeugt.“

Wer neugierig geworden ist, schaut rein bei „Vitamin Positiv“ unter vitaminpositiv.de.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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