Anwohner im Rudolfkiez fordern eine Gebührenpflicht
Friedrichshain. Die seit vergangenem Sommer geltende Parkraumbewirtschaftung im südlichen Friedrichshain scheint viele Autofahrer in den noch weitgehend kostenlosen Rudolfkiez zu treiben. Sehr zum Ärger vieler Anwohner.
Sie fordern inzwischen, ihr Quartier ebenfalls zur Parkraumzone zu erklären. "Wir werden mittlerweile mit solchen Eingaben überhäuft", heißt es beim Tiefbauamt. Deshalb will der Bezirk jetzt ein Gutachten in Auftrag geben, das ermitteln soll, ob das flächendeckende Abkassieren auch hier die Lage entspannen könnte. Eine solche Untersuchung ist vor jedem Einrichten einer Parkraumbewirtschaftung obligatorisch. Derzeit wird die Ausschreibung vorbereitet.
In einem kleinen Teil des Gebiets zwischen U-Bahnhof Warschauer Straße und der Ehrenbergstraße müssen Autofahrer schon jetzt ein Ticket ziehen. Die angedachte neue Parkraumzone soll von dort bis zum Markgrafendamm reichen. Im Norden wird sie von den Bahngleisen, im Süden von der Spree begrenzt. Also einschließlich der Stralauer Allee. Insgesamt ist das ein ziemlich abgeschlossenes Gebiet, das wenige Ausweichmöglichkeiten bietet.
Auch nach Ansicht des Tiefbauamts sprechen schon diese geografischen Gegebenheiten eher für eine Entscheidung pro Parkraumbewirtschaftung. Aber sie sind nicht allein ausschlaggebend. Geklärt werden müsse außerdem, ob es wirklich kaum noch freie Stellplätze gibt und von wem sie besetzt werden. Eine Vermutung ist, dass es sich um Pendler handelt, die entweder in der Umgebung arbeiten oder von dort aus mit den öffentlichen Verkehrsmitteln weiterfahren.
Nach der Vergabe wird voraussichtlich im Herbst mit den Ergebnissen des Gutachtens gerechnet. Danach ist eine Bürgerversammlung geplant.
Thomas Frey / tf
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