Politik
Deutschstunde

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Deutschstunde

Meine Welt begann 1979, als Kind unpolitisch zugewandt, jedoch geprägt von den Erzählungen meines Vaters, von Lagern und Armut nach 1945. Er erzählte von Lebensmittelmarken, seinem ersten Stück verschimmelter Schokolade und süßen Kartoffeln mit Sirup. Das Ende des Krieges wurde zu einem selbst verschuldeten Lehrstück der Ungerechtigkeit. Die Spaltung der Besatzer verteilte sich ja auf Ost und West und nur der Weg durch ein Waldgebiet mit einem russischen Soldaten, der meine Familie von Leipzig nach Rastatt und Kandel gehen ließ, war eine Rettung vor dem Kommunismus. Mein Vater, dessen Geschichte ich kenne, diese 60 Jahre harter Arbeit, ist ein Teil von Deutschland gewesen, wie es nur in dieser Generation möglich war.
Mein Vater begann mit 14 seine Lehre und wurde Handwerksmeister im Fahrzeuglackierbereich. Er arbeitete bis 74, zu seinem letzte Atemzug. Jetzt muss man über Hartz 4 nachdenken, um Rüstung und Krieg. Er war ein guter Kerl und das Geprägte führte zu mancher Aussage von mir. Jedoch jetzt weiß man vor lauter Anglizismen nicht mehr, was man arbeitet.
Die Erinnerung, die mein Vater hatte, habe ich aus anderer Sicht nie so wahrgenommen, Mein Onkel musste in Kur, weil er so dünn war und einmal drehte er die Uhr vor weil er Hunger hatte. Manche Windböe konnte ihn umwerfen.

Was ist aus Deutschland geworden nach dieser Zeit? Es gab Annäherung an den Westen und dann kam mit Brandt ein Politiker der eben auf den Osten zuging. Helmut Schmidt machte, wie Olaf Scholz wohl den Fehler sich zu sehr an Amerika zu hängen. Das ist ein falscher Weg. Der Politiker, der beide Seiten gut behandelte war Schröder und der wurde aussortiert. Jeder macht Fehler, jedoch ich möchte die Waage der Geschichte auf Tara stellen. Mögen die Mächte sich die Waage halten.
Bei der Justiz wird auch Recht, auch Völkerrecht aufgewogen.
Es muss einen Weg geben, sich selbst zu sehen, sich spiegeln und nie mehr etwas zuzulassen, was Krieg heißt, sondern wir brauchen Menschen, die wirklich merken, dass die Letzte Generation von jedem Leben weitergeht.

Eine Generation zur anderen. Meine Hoffnung ist: Friede für alle und den Menschen ein Wohlgefallen…

Amen

Uwe Kraus

Autor:

Uwe Kraus aus Friedrichshain

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