Die Verhandlungen für das neue Bezirksamt sind abgeschlossen

Der Neu- und Ausbau von Fahrradspuren sind ein wichtiges Anliegen des neuen Bezirksamtes. | Foto: Thomas Frey
4Bilder
  • Der Neu- und Ausbau von Fahrradspuren sind ein wichtiges Anliegen des neuen Bezirksamtes.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Friedrichshain-Kreuzberg. Am Ende ging es sehr schnell. Nach der Wahl von Kristine Jaath (Bündnis90/Grüne) zur BV-Vorsteherin stand dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen zum neuen Bezirksamt nichts mehr im Weg.

Die zwischen Grünen, Linken und SPD gefundenen Ergebnisse sind auf wenigen Seiten zusammen gefasst. Sie zählen auf, was in den kommenden fünf Jahren geplant ist. Manche Fragen, vor allem zum Personal, blieben aber noch offen.

Schwerpunkte: Die drei im Bezirksamt vertretenen Parteien haben sich auf einige Schwerpunkte geeinigt. Dazu gehören der Ausbau der Fahrradinfrastruktur oder ein konsequentes Vorgehen gegen Zweckentfremdung von Wohnungen. Das weitere Ausbreiten von Gastronomie zu Lasten von angestammten Gewerbebetrieben soll verhindert, die Schulreinigung rekommunalisiert und neue Nachbarschaftszentren eingerichtet werden. Dort sind außerdem mehr Angebote für Geflüchtete vorgesehen. Ebenfalls auf der Agenda stehen der Ankauf der Sportanlage an der Züllichauer Straße sowie das Thema "Gute Arbeit". Darunter sind unter anderem "Verbesserung von Arbeitsbedingungen und Einhalten bestehender gesetzlicher Regelungen" zu verstehen. Außerdem will sich das neue Bezirkamt für den Blücherplatz als künftigen Standort der Zentral- und Landesbibliothek einsetzen.

Eigenständiges Agieren: Abseits dieser Arbeitsgrundlage sowie einiger weiterer Verabredungen soll es Beinfreiheit geben. Alle drei Fraktionen können eigenständig auftreten und ihnen wichtige Anliegen vorbringen, für die sie gegebenenfalls auch wechselnde Mehrheiten suchen. Das bedeutet, es kommt nicht zu einem festen Bündnis, sondern zu einer punktuellen Zusammenarbeit.

Wer bekommt was? Die Aufteilung der Ressorts war bereits in den vergangenen Wochen weitgehend festgeklopft (wir berichteten). Gegenüber der vergangenen Legislaturperiode hat sich kaum etwas verändert. Einzige Ausnahme: Die Grünen geben das Gesundheitsamt ab, das bisher Bürgermeisterin Monika Herrmann verantwortete. Es geht an den Linken-Stadtrat Knut Mildner-Spindler. Er erhält es zusätzlich zu seinen bisherigen Abteilungen Soziales, Bürgerdienste und Beschäftigung. Bei der SPD und ihrem neuen Stadtrat Andy Hehmke bleibt es mit Wirtschaft, Ordnungsamt, Schule und Sport beim Alten. Möglicherweise wird allerdings die Verantwortung für die Straßenverkehrsbehörde vom Ordnungs- auf das Straßen- und Grünflächenamt übergehen. Sollte es erneut ein eigenständiges Wohnungsamt geben, wäre dafür der Stadtrat der Linken zuständig. Beides wird von der neuen Senatskoalition favorisiert.

Personalfragen: Während bei den Linken und der SPD die Stadträte nominiert sind, sieht das bei den Grünen, abgesehen von Monika Herrmann, noch anders aus. Sie müssen zwei neue Bezirksamtsmitglieder benennen, nachdem sich zunächst Jana Borkamp und vor einigen Tagen auch Hans Panhoff verabschiedet hat. Klar ist nur, dass deren bisherige Aufgabenbereiche zusammenbleiben sollen. Eine neue Stadträtin oder Stadtrat wäre demnach für Finanzen, Facility Management, sprich Immobilienservice, sowie Weiterbildung und Kultur zuständig. Der oder die andere würde sich um Stadtentwicklung, Straßen- und Grünflächen-, Umwelt und Naturschutz sowie das Klima kümmern. Beide Posten werden ab 6. Dezember öffentlich ausgeschrieben. Bewerber haben dann eine Woche Zeit, sich zu melden. Am 13. Dezember soll die Entscheidung fallen. Natürlich kursieren Namen von Kandidaten. Immer wieder für den Finanz-, Immobilien- und Kulturbereich genannt wird die bisherige Abgeordnete Clara Herrmann. Sie war in den vergangenen fünf Jahren Mitglied des Hauptausschusses im Landesparlament.

Weitere Zeitschiene: Wenn mit der Kür bei den Grünen alles klappt, soll das neue Bezirkamt am Donnerstag, 15. Dezember, ab 18 Uhr gewählt werden. Möglicherweise kann aber den bisher unbekannten neuen Mitgliedern nicht sofort die Ernennungsurkunde überreicht werden. Sie müssen sich vor ihrer Wahl noch vom Amtsarzt untersuchen lassen. Und es ist fraglich, ob sie so schnell einen Termin bekommen. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 224× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 186× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 571× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.163× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.