Unter neuem Dach
East Side Gallery gehört jetzt zur Mauerstiftung
Das Land Berlin hat die East Side Gallery am 1. November in das Eigentum der Stiftung Berliner Mauer (SBM) übertragen.
Die Stiftung ist damit ab sofort für den baulichen Unterhalt des Denkmals entlang der Mühlenstraße und seine Pflege verantwortlich. Gleiches gilt für die dazu gehörenden Grünflächen, den East Side Park und den Park an der Spree. Für diese Aufgaben stellt der Senat der SBM zusätzliche Mittel in Höhe von 250 000 Euro zur Verfügung.
Berlin und der Bund sind die Träger der Stiftung. Unter ihrem Dach befinden sich bereits unter anderem die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße und der Erinnerungsort Notaufnahmelager Marienfelde. Die Geschichte der Mauer und die Fluchtbewegungen aus der DDR zu dokumentieren sowie historische Orte und Spuren, die an die Zeit der Teilung erinnern, zu bewahren, sind laut Satzung Aufgaben der SBM.
An der East Side Gallery kommt noch eine weitere hinzu, nämlich auf die Historie dieser 1,3 Kilometer langen ehemaligen Grenzbefestigung seit dem Mauerfall hinzuweisen. Sie wurde Anfang 1990 von Künstlern bemalt. Daraus entstand das heute weltweit bekannte Freilichtmuseum. Das aber von Politik und Verwaltung in Berlin eher stiefmütterlich behandelt werde, wurde immer wieder beklagt. In den vergangenen Jahren sorgte vor allem für Protest, dass wegen umstrittener Neubauprojekte auf dem einstigen Todesstreifen bemalte Betonsegmente aus der East Side Gallery herausgebrochen wurden. Mit der Übergabe an die Stiftung ist deshalb vor allem die Hoffnung auf einen höheren Stellenwert verbunden. Wobei die nicht alle Aktivisten diese Konstruktion als die beste Lösung ansehen.
Sie war im Mai vom Abgeordnetenhaus beschlossen worden. Danach galt es, "formalrechtlich die Voraussetzungen zu schaffen", wie es in der Pressemitteilung heißt. Dazu gehörte auch, die Liegenschaften aus der "Sachwalterschaft" des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg in die "Rechtsträgerschaft" der SBM zu übergeben. Ende Oktober hätten diese Verhandlungen, die unter Federführung der Senatskulturverwaltung standen, abgeschlossen werden können.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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