Erste Resultate der Parkraum-Debatte liegen vor
In drei gut besuchten Versammlungen im März sowie bis zum 4. April auch online konnten Anregungen und Kritik vorgebracht werden. "Allein via Internet haben wir 487 Stellungnahmen bekommen", berichtete Axel Koller, Leiter der Abteilung Tiefbau und Landschaftsplanung, am 9. April im Ausschuss für Umwelt und Verkehr. "Dazu noch weitere 50 per Brief oder Fax." Sie hätten in einigen Punkten ein eindeutiges Meinungsbild erbracht.
Vor allem in der Ablehnung der zunächst geplanten drei, möglicherweise sogar vier, verschiedenen Parkraumzonen. Das hat die Verwaltung inzwischen berücksichtigt. "Es wird nur zwei Zonen geben", machte Axel Koller deutlich. Ihre Grenze verläuft entlang der Warschauer Straße.
Vorgesehen war eigentlich, östlich der Warschauer Straße bis zum Ostkreuz zwei Gebiete einzurichten, abgegrenzt durch die Mainzer und Gärtnerstraße. Viele Anwohner befürchteten allerdings, dass sie dann in ihrer jeweiligen Zone häufig keinen Parkplatz finden und auf eine andere ausweichen müssen. "Ich habe aber keine Lust, ständig ein Ticket zu ziehen, obwohl ich eine Vignette habe", meinte ein Redner bei einer der Bürgerversammlungen.
Gefordert werde außerdem ein längeres kostenpflichtiges Parken in den Nachtstunden, sagt Koller. Statt 20 oder 22 Uhr wie bisher favorisiert, soll bis Mitternacht kassiert werden. Auch das zeichnete sich bei den Veranstaltungen bereits ab. Verwiesen wurde darauf, dass an vielen Stellen im Kiez, etwa rund um den Boxhagener Platz, vor allem die abendlichen Kneipengänger für die Parkplatzprobleme sorgen. Ob der Bezirk auch diesem Anliegen entspricht, ist derzeit noch nicht geklärt. "Klar ist aber, das ist der Wunsch der Bürger."
Deren Ansichten sollen jetzt zusammengefasst und daraus möglicherweise weitere Konsequenzen gezogen werden. Über die Ergebnisse werde die Bevölkerung auch noch einmal in Rundschreiben vor dem Beginn der Parkraumbewirtschaftung informiert. Der Start ist für den 1. Juni vorgesehen. Betroffen ist das gesamte Gebiet südlich der Karl-Marx- und Frankfurter Allee sowie zwischen Marchlewskistraße und Ostkreuz.
Schon jetzt können Anwohner ihre Autovignetten beantragen. Bis 30. April ist das im Ordnungsamt im Rathaus Kreuzberg, Yorckstraße 4-11, danach auch in allen drei Bürgerämtern möglich. Bürgerämter befinden sich außer im Rathaus Kreuzberg auch im Rathaus Friedrichshain, Frankfurter Allee 35/37, sowie in der Schlesischen Straße 27. Die Vignette kostet 20,40 Euro und gilt für zwei Jahre. Gewerbetreibende erhalten dagegen die Parkausweise für ihre Geschäftsfahrzeuge ausschließlich im Ordnungsamt.
Alle Betroffenen werden gebeten, ihre Anträge möglichst früh zu stellen, umso schneller erfolgt die Ausgabe. Kommen die meisten dagegen erst in den letzten Maitagen, könnte es Probleme geben.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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