Haushalt 2014 weist wider Erwarten einen Überschuss von 41.000 Euro auf

Friedrichshain-Kreuzberg. Die Prognosen deuteten auf eine finanzielle Apokalypse hin. Mit vier oder fünf Millionen Euro Miesen werde der Bezirk wahrscheinlich das Haushaltsjahr 2014 abschließen.

Das ist nicht eingetreten, wie aus der jetzt veröffentlichten Endabrechnung hervorgeht. Demnach gibt es sogar ein kleines Plus von 41.000 Euro. Finanzstadträtin Jana Borkamp (Bündnis 90/Grüne) spricht von einer "schwarzen Null". Mit der habe auch sie nicht gerechnet. "Es zeigt allerdings, dass wir nicht untätig waren und auch einiges umgesteuert haben." Das meiste Einsparpotenzial brachte natürlich die seit September geltende Haushaltssperre. Sie ist weiter, wenngleich etwas eingeschränkt, in Kraft. Durch die rigiden Vorgaben wurden allein bei Sachmitteln rund eine halbe Million Euro weniger ausgegeben. Mindestens die gleiche Summe erbrachte der Stopp von Neueinstellungen.

Dazu kamen Mehreinnahmen durch besseres Rechnungs- und Mahnmanagement. Wie berichtet belaufen sich die Außenstände des Bezirks wegen säumiger Zahler auf einige Millionen Euro. Zumindest 600 000 Euro konnten 2014 eingetrieben werden. Mit diesem Geld wurde das Defizit beim Start der Parkraumbewirtschaftung im südlichen Friedrichshain zum großen Teil gedeckt. Ab diesem Jahr soll die Parkzone einen Überschuss abwerfen.

Geholfen hat auch, dass es für einige Pflichtleistungen vom Senat mehr Geld gab, als im Etat vorgesehen. Diese sogenannte Basiskorrektur wird wirksam, wenn nachgewiesen werden kann, dass zum Beispiel im Sozial- oder Jugendbereich zusätzliche Mittel nötig waren, auf die Betroffene per Gesetz Anspruch haben. Allerdings ist in jedem Jahr unklar, ob und in welchem Umfang sich Berlin auf den Nachschlag einlässt.

Mit dem Ergebnis 2014 könne man etwas entspannter in die Zukunft schauen, meint Jana Borkamp. "Schon deshalb, weil wir jetzt nicht mit einem Verlustvortrag ins Haushaltsjahr 2016 starten."

Trotzdem gebe es Unwägbarkeiten. Dazu gehört der weitere Fortgang der Causa Gerhart-Hauptmann-Schule.

Aber immerhin sorgt die schwarze Null dafür, dass die Haushaltssperre nicht erneut verschärft werden muss. Sie soll beim Erfüllen weiterer Sparvorgaben auch weiter gelockert werden.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 708× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.466× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.513× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.