Knapper Erfolg: Canan Bayram holte am Sonntag das Direktmandat
Friedrichshain-Kreuzberg. Erst gegen 3 Uhr früh am 25. September stand das Ergebnis fest. Dann war klar: Das Direktmandat für den Bundestag im Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg/Prenzlauer Berg Ost geht erneut an die Grünen.
Deren Kandidatin Canan Bayram setzte sich, wenn auch sehr knapp, durch. Sie erreichte einen Stimmenanteil von 26,3 Prozent. Auf ihren härtesten Konkurrenten, den Linken Pascal Meiser, entfielen 24,9 Prozent.
Cansel Kiziltepe (SPD) erreichte 16,9 Prozent, CDU-Bewerber Timur Husein 12,2 Prozent. Für Sibylle Schmidt (AfD) votierten 6,1 Prozent, Athanasia Rousiamani-Goldthau (FDP) holte 3,1 Prozent der Erststimmen. Serdar Somuncu, "Kanzlerkandidat" der Satireformation "Die Partei" konnte immerhin 7,2 Prozent der Wähler für sich begeistern.
Sieg bei Zweitstimmen
Ein etwas anderes Bild ergab sich bei den Zweitstimmen. Hier gewannen die Linken deutlich mit 28,6 Prozent vor den Grünen (20,4 Prozent). SPD 15,9, CDU 13,9, AfD 6,3 und FDP 5,9 Prozent hießen die weiteren Resultate.
Auch künftig werden drei Vertreter aus dem Wahlkreis im Bundestag sitzen. Pascal Meiser und Cansel Kiziltepe schafften den Sprung wegen ihrer vorderen Plätze auf den Landeslisten ihrer Parteien. Und Canan Bayram, die auf der Liste nicht abgesichert war, durch ihren direkten Erfolg.
Um den musste sie lange zittern. Und ihr Ergebnis bedeutet gegenüber dem Wert, den ihr Vorgänger Hans-Christian Ströbele bei seiner letzten Wahl 2013 erreichte, ein Minus von 13,5 Prozent. Aber am Ende blieb es dabei: Friedrichshain-Kreuzberg/Prenzlauer Berg Ost ist weiter bundesweit der einzige Wahlkreis, den sich die Grünen sichern konnten.
Nein zu Tegel
Anders als insgesamt in Berlin fiel hier auch das Votum zum Tegel-Volksentscheid aus. Eine Mehrheit von 52,3 Prozent stimmte für das Ende des Flughafens, wenn der BER eines Tages eröffnet ist. In der Stadt gab es dagegen eine Mehrheit von 55,9 Prozent, die Tegel weiter offen halten möchte. tf
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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