Allee unter besonderen Schutz
Magistrale zu Erhaltungsgebiet erklärt

Erhaltungsgebiet als Beitrag auf dem Weg zum Weltkulturerbe. Die Karl-Marx-Allee. | Foto: Thomas Frey
  • Erhaltungsgebiet als Beitrag auf dem Weg zum Weltkulturerbe. Die Karl-Marx-Allee.
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Der Bezirk hat das Gebiet Karl-Marx- und Frankfurter Allee sowie deren "flankierende Bereiche" als städtebauliches Erhaltungsgebiet ausgewiesen.

Mit diesem Status sind, ähnlich wie bei Milieuschutzquartieren, Eingriffe und Vorgaben der öffentlichen Hand bei Bauvorhaben möglich. Allerdings bezieht sich die Erhaltungssatzung weniger auf einzelne Objekte, sondern vielmehr auf den Charakter und das Aussehen einer gesamten Gegend.

Bei der Karl-Marx- und Frankfurter Allee geht es konkret darum, das historische Erbe der einstigen Stalinallee zu sichern und Baumaßnahmen, die dem entgegen stehen, zu verhindern.

Sie entstand ab den frühen 1950er Jahren als erstes Großprojekt der DDR. Die vor allem in den ersten Bauphasen geräumigen und modernen Wohnungen waren auch als Visitenkarte des sozialistischen Staates gedacht. In späteren Phasen gab es davon einige Abstriche. Heute gilt die Allee als größtes zusammenhängendes Denkmalensemble Europas.

Mit der Erhaltungsverordnung können Anträge auf Neubau, Rückbau, Veränderungen oder Nutzungsänderungen im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens künftig bis zu zwölf Monate zurückgestellt werden, erklärt das Bezirksamt. Auch bei Vorhaben, bei denen keine amtliche Erlaubnis nötig ist, ist es jetzt möglich, eine vorläufige Untersagung innerhalb einer bestimmten Frist auszusprechen.

Abgelehnt würde eine Genehmigung, wenn die städtebauliche Gestalt des Gebiets durch die Pläne beeinträchtigt würde oder sie sich nicht in die Umgebung einfügten.

Das alles hat einen Hintergrund: Die Karl-Marx-Allee soll Weltkulturerbe werden. Und zwar zusammen mit dem Hansaviertel in Tiergarten. Dafür setzen sich seit einigen Jahren verschiedene Initiativen ein und bekommen dafür auch prominente Unterstützung. Beide Großprojekte aus den 1950er Jahren stünden für „Konfrontation, Konkurrenz und Koexistenz“ der politischen Systeme im geteilten Berlin, lautet die Begründung.

Bisher hatte der Vorstoß noch keinen Erfolg. Einen weiteren Anlauf soll es allerdings noch während der aktuellen Legislaturperiode des Berliner Abgeordnetenhauses, also bis spätestens 2021, geben, wird gefordert.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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