Masterplan für Kreative: Kunst und Kultur müssen Teil der Stadtentwicklung werden

Der Atelierbeauftragte für Berlin, Florian Schmidt, legte den "Masterplan Art Studios 2020" bei einem Pressegespräch vor. | Foto: KT
  • Der Atelierbeauftragte für Berlin, Florian Schmidt, legte den "Masterplan Art Studios 2020" bei einem Pressegespräch vor.
  • Foto: KT
  • hochgeladen von Manuela Frey

Friedrichshain-Kreuzberg. Kunst und Kultur sind in Berlin eine vielschichtige Szene. Aber gerade durch den Neubau von Wohnungen werden viele Künstler aus ihren Ateliers verdrängt. Sie befürchten, dass sie im Stadtzentrum bald keine bezahlbaren Ateliers mehr finden werden.

Diesem Trend will der Atelierbeauftragte für Berlin, Florian Schmidt, entgegenwirken. Bei einem Pressegespräch am 9. August forderte er, dass Kunst und Kultur nicht nur eine Angelegenheit des Kultursenators sein dürfen, sondern künftig auch Bestandteil der Stadtentwicklung sein müssen. Es sei wichtig, dass sich der Senat auch für die Künstlerszene interessiert, denn es „geht um neue Arbeitsräume“.

Der Atelierbeauftragte stellte einen „Masterplan Art Studios 2020“ vor. Darin beschreibt er den Handlungsbedarf, um Künstler trotz Neubau von Wohngebieten an ihren Standorten zu halten. „Der Masterplan ist ein Leitfaden, der vom neuen Abgeordnetenhaus und vom neuen Senat nach der Wahl diskutiert werden muss“, betonte Schmidt.

Mehr investieren

Sein Ziel ist es, bis zum Jahr 2020 nicht nur jährlich 4 Millionen Euro für die Atelierförderung bereitzustellen, sondern auch 2000 neue Ateliers zu schaffen. „Das ist ein sehr großes Ziel, aber machbar“, kommentierte Schmidt. Die Idee seines Planes ist, „ein Kulturprodukt herzustellen“. Die Kreativwirtschaft habe in Berlin einen hohen Stellenwert. „Es lohnt sich, in diese Kreativwirtschaft zu investieren“, betonte Schmidt. Nach dem Fall der Berliner Mauer haben sich viele Atelierhäuser gebildet. Besonders in den Innenstadtbezirken Kreuzberg und Friedrichshain haben Künstler Freiräume besetzt und für ihre Arbeit genutzt. Der Masterplan zeigt diese Räume auf, und vor allem zeigt er Möglichkeiten, wie künftige Investoren Künstler in ihre Wohnprojekte einbeziehen können.

Über 7400 Künstler suchen in Berlin Atelierräume die meisten davon sind bildende Künstler. Dagegen verfügt die Berliner Atelierförderung nur über 870 Ateliers. Im Masterplan sind 47 Standorte in ganz Berlin erfasst worden. Dazu gehören das RAW und das alte Posthaus in der Palisadenstraße, der Atelierhof Kreuzberg oder der Lilienthalfriedhof in Neukölln. Auch das ehemalige Haus der Statistik in Mitte ist aufgeführt. Der Masterplan fordert auch Kulturmanager. Die Atelierförderung dürfe nicht der Immobilienwirtschaft überlassen werden. KT

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 406× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.110× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 771× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.224× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.117× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.