Friedrichshain-Kreuzberg. Noch immer kommen jeden Tag rund 200 Flüchtlinge nach Berlin. Sie unterzubringen, bleibt weiter ein Problem.
Neben seiner jüngsten Idee, eventuell bis zu 10 000 Hotelbetten anzumieten, durchforstet der Senat die Bezirke nach weiteren Gebäuden sowie Flächen, auf denen Unterkünfte gebaut werden könnten. Das gilt auch für Friedrichshain-Kreuzberg.
Auf einer Ende vergangenen Jahres von der Landesregierung verabschiedeten Liste sind für den Bezirk das ehemalige Gelände der Schreberjugend an der Franz-Künstler-Straße sowie eine Fläche am Ende der Reichenberger Straße unweit des Landwehrkanals als Standorte für neu zu errichtende Flüchtlingsquartiere aufgeführt. Bei letzterem sieht der Bezirk allerdings Probleme, denn dieses Areal ist eigentlich für Gewerbenutzung reserviert.
An der Franz-Künstler-Straße soll dagegen schnell etwas passieren. Vorgesehen sind dort nach letztem Stand auch Unterkünfte in sogenannter Systembauweise. Sie sind im Gegensatz zu den Modularen Unterkünften (MUF) robuster und damit auch langlebiger.
Unabhängig davon wurde in den vergangenen Tagen im Bezirk nach weiteren Plätzen Ausschau gehalten. In die Debatte kam dabei auch ein unweit der Franz-Künstler-Straße gelegenes Gelände an der Alten Jakobstraße. Ebenfalls ins Visier genommen wurden Vorhalteflächen für die künftige Verlängerung der Autobahn A 100. Zum Beispiel das Areal unweit des Bahnhofs Frankfurter Allee, auf dem sich bis zum Ende der Kälteperiode die Traglufthalle der Stadtmission für die Obdachlosenübernachtung befindet. Schon seit einiger Zeit klar ist die Eröffnung einer Notunterkunft im Nordflügel der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule. Nach einiger Verzögerung soll das bis Mitte Februar passieren. Aufgenommen werden dort mehr als 100 Personen, vor allem Frauen und Kinder.
Friedrichshain-Kreuzberg zeige sich weiter kooperativ bei der Aufnahme von Flüchtlingen, sagt Bürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis 90/Grüne). Auch wenn das Angebot an bezirkseigenen Flächen oder Gebäuden inzwischen begrenzt sei. tf
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