Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg an der Hausburg-Schule
<p class="docTextTeaser"><span class="docTextLocation">Friedrichshain.</span> Eine Hauswand im Innenhof der Hausburg-Schule ist voll mit Löchern. Und zwar bereits seit Jahrzehnten. Denn bei ihnen handelt es sich um Einschusslöcher aus der Endphase des Zweiten Weltkriegs. Das zumindest scheint gesichert.</p>Was dort aber genau im Frühjahr 1945 passiert ist, darüber gibt es verschiedene Meinungen und Vermutungen. Es könnten Spuren der Kämpfe aus diesen Tagen in Berlin sein. Es könnte aber auch sein, dass an dieser Hauswand Menschen erschossen wurden, ganz exakt Soldaten, die desertiert waren. Auch das wird immer wieder behauptet.
Beweise dafür haben sich bisher aber nicht gefunden. Nach einem entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion in der BVV beschäftigte sich das Bezirksmuseum mit dieser Frage. Dabei fanden sich zwar keine Belege, die das bestätigten, ausschließen wollte Museumsleiter Martin Düspohl diese Angaben aber ebenfalls nicht. "Unsere Möglichkeiten sind schon personell begrenzt. Mehr als grobe Nachforschungen konnten wir nicht leisten."
Die SPD verlangt deshalb in einem weiteren Antrag weitere Recherchen zum Ursprung der Einschusslöcher. Eventuell, so wurde angeregt, könnte das im Rahmen eines historischen Seminars an einer Universität passieren. Und vielleicht gibt es auch noch Zeitzeugen, die Auskunft über die damaligen Ereignisse in und um die Schule geben können.
Da gleichzeitig unstrittig ist, dass die Einschusslöcher in Zusammenhang mit den Kriegshandlungen 1945 stehen, soll geprüft werden, wie dieser Ort Teil der Berliner Gedenklandschaft werden könnte. Deshalb müsse die Mauer auch in ihrem bisherigen Zustand erhalten bleiben. Eigentlich war vorgesehen, die Hauswand im Zuge von Sanierungsarbeiten in der Hausburg-Schule ebenfalls zu erneuern.
<div class="docTextAuthor">Thomas Frey / tf</div>
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