Wegen der Haushaltssperre müssen Ämter weitere Einsparungen erbringen

Friedrichshain-Kreuzberg. Auch 2015 steht der Bezirk weiter unter einer Haushaltssperre. Denn in diesem Jahr wird mit eine Minus von bisher 8,6 Millionen Euro gerechnet.

Um diesen Fehlbetrag einigermaßen in den Griff zu bekommen, gelten seit 1. Januar weitere Einsparvorgaben. Jedes Amt muss zehn Prozent seiner vorgesehenen Sachmittel einsparen. Wie, ist jedem überlassen. Die Ämter können auf neue Computer verzichten, weniger Papier ordern "oder ihre Büroklammern abzählen", wie ein Mitglied des Haushaltsausschusses ironisch meint. Ebenfalls um zehn Prozent müssen die freiwilligen sozialen Leistungen reduziert werden. Das trifft einige Verwaltungsstellen kaum oder gar nicht, andere dagegen umso mehr. Denn zu diesem Posten gehören zum Beispiel Zuschüsse für Klassenfahrten, die Sportförderung oder der Jugend- und Seniorenbereich. Dort ist überall mit einem Wegfall oder Ausdünnen mancher Angebote zu rechnen.

Teil des Sparpakets sind außerdem rund 900.000 Euro, die eigentlich zur baulichen Unterhaltung im Rahmen der Investitionsplanung vorgesehen sind. Sie werden ebenfalls zur Schuldentilgung eingesetzt. In der Vergangenheit wurde das Geld unter anderem dafür verwendet, Preissteigerungen auf Baustellen auszugleichen oder unvorhergesehene Schäden zu reparieren.

Außerdem gilt für alle Ämter, dass sie etwaige Fehlbeträge aus dem vergangenen Jahr selbst in Ordnung bringen, sprich in dieser Höhe weitere Einsparungen vornehmen müssen. Schaffen sie das, plus der zehnprozentigen Kürzung, dann dürften sie finanziell wieder einigermaßen frei agieren, etwa neues Personal einstellen, sagt Finanzstadträtin Jana Borkamp (Bündnis 90/Grüne). Nach ihren Angaben soll dieses Paket rund sechs Millionen Euro bringen. Immerhin ein großer Anteil am Minusbetrag, aber auch weitere Daumenschrauben sind nicht ausgeschlossen.

Ein Grund für das fette Minus ist weiter die besetzte Gerhart-Hauptmann-Schule, für die auch in diesem Jahr mehr als eine Million Euro Miese veranschlagt sind. Getoppt wird dieses Problem noch vom "normalen" Schulbetrieb. Hier wird allein beim Unterhalt der Schulen 2015 mit einem Defizit von rund 2,5 Millionen gerechnet.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 706× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.464× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.512× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.