Erinnerung
Willy Brandt bekommt den Nobelpreis

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Der Kniefall, der Mauerfall.

Brandt wollte gerade im Herbst 1971 mit den Abgeordneten im Bundestag den Haushaltsplan für das kommende Jahr beschließen, als die Sitzung unterbrochen wurde, da aus Oslo die Nachricht eingetroffen war: Brandt ist der neue Friedensnobelpreisträger des Jahres 1971. Er war bis dato der 4. Deutsche, der das schaffte.
Was war passiert:
Am 07.12.1970 vorausgegangen, eine Geste, eine der wichtigsten Handlungen, die ein deutscher nach dem Krieg für sein und das europäische Gewissen tat. Er war gerade nach Warschau gereist, um Verträge zwischen dem Osten, zu schließen. Er besuchte hierbei das Warschauer Ghetto, in dem viele Juden ihren Tod fanden. Es war das schlimmste von Hitler betriebene Lager und Juden wurden nur aufgrund ihres Glaubens, ihrer Identität brutalst behandelt, zum großen Teil ermordet und auch nach Auschwitz gebracht.
Brandt tat folgendes: Er kniete vor Demut um das Leid der Menschen, die hier ihren Tod fanden. Diese Geste, sein Respekt und seine eigene Angst, die ihn überkam, als Deutscher hier zu stehen, spiegelten sich in einem Gewissen. Dem Gewisssen des Nachkriegsdeutschlands. Er war beeindruckt oder eher geschockt zugleich durch eben dieses Gewissen und diese Tat, der Kniefall voller Ehrfurcht von dem Leid der Ermordeten läuteten einen neuen Respekt oder eine neue Haltung vor Nachkriegsdeutschland ein. Brandt war überwältigt von Trauer. Der Osten respektierte es und danach wurden immer weitere Beschlüsse für das jetzige Europa, das geeinte Deutschland umgesetzt.
Es kam durch diese Geste dazu, dass Deutschland wieder von den Mächten anerkannt wurde.
Es kam zu Frieden und einem geeinten Europa, zu einem nicht mehr getrennten Deutschland. Ich bin mir sicher, hätte Brandt dies nicht getan, hätte sich alles um Jahre verzögert.
Nur die Einsicht eines Deutschen zu dieser unbegreiflichen Schuld machte, dass wir so wie wir uns jetzt bewegen, frei sind von Trennung, von Besatzung und der Osten, wurde auch befreit in diesem Zug. Wir sind Europäer!
Ich danke Herrn Brandt für diese Geste, aber ich denke, ich selbst wäre in Tränen ausgebrochen, wenn ich das Leid der Menschen in mir gespürt hätte.
Brandt war einer der wichtigsten Demokraten. Und jetzt soll jeder selbst entscheiden, bei der nächsten Wahl, ob wir so Parteien wie die AfD brauchen. Wir brauchen sie hier nicht und nirgends auf der Welt! Und wer so etwas wegen 80 Cent Fernsehgebühr wählt, zerstört diesen europäischen Gedanken. Ich kann Nationalsozialisten und Patrioten nicht verstehen. Wir sind eine Welt-

Soweit,

Uwe Kraus

Autor:

Uwe Kraus aus Friedrichshain

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