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Zu Aiwanger

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Zu Aiwanger

Mit 15 Jahren kann man genug wissen, von Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit, um nicht in irgendeiner Form dem Extremismus zu frönen oder etwas zu schreiben um andere zu belustigen oder faschistoiden Gedanken zu folgen.

Als ich in der 6. Klasse war, kam zu unserer Klasse ein Mädchen aus Vietnam. Es war gerade Klassensprecherwahl und jeder wollte das Amt nicht übernehmen. Also wählten alle sie und ich merkte, dass sie es nicht machen konnte. Sie war noch nicht so gut in deutsch und ich beschloss, für sie Klassensprecher zu werden. Sie selbst war hochbegabt, das merkte man später und betreute auch das Kind meines Klassenlehrers.
In der Schule wurde immer in der 9. Klasse eine Klassenfahrt gemacht. Da waren wir 15, so wie Aiwanger und wir fuhren dazu nach Dachau. Dabei ging es um „Nie wieder Krieg und Vertreibung und nie wieder Antisemitismus!“

Die Schüler waren geteilter Ansicht. Die einen waren auf dem Böhse Onkelz Tripp und machten dummes Zeug und ich im Gegenteil hatte Respekt vor dem allem. Ich empfand  Ekel vor dem was den Menschen hier geschah. Das einzige, was mich beruhigte war, dass in Dachau Gott sei Dank nicht die Gaskammer benutzt wurde. Es war ein schlimmes Gefühl. Auf der Fahrt gingen wir auch ins Kino. Es wurde Schindlers Liste gezeigt.
Das war grausam. An dem Abend war in meinem Zimmer ein Kerl, der heulte wie ein Schlosshund, was ich verstand. Ich musste ihn beruhigen. Mir fiel das ein, was mein Vater vor der Fahrt sagte. Er sagte, was passierte ist unentschuldbar. Dann erzählte er, von seinen Erlebnissen im Krieg. Er hätte sie mit 4 Jahren nicht aufhalten können… Er wurde 1939 geboren. Und niemand in unserer Familie wollte Krieg. Mein Opa war aus Siebenbürgen und suchte Arbeit. Eigentlich wollte er nach Kanada.

2005 war das Bundeslager der Pfadfinder in Wolfsburg. Und unser Stamm machte es sich zur Aufgabe, den 12 – 16 Jährigen auch Bergen Belsen zu zeigen. Dort gab es Aufnahmen und eine grausame Sammlung im Museum zu sehen. Die Kinder waren meiner Meinung dafür noch zu jung. Ich bekam Durst und auf dem Platz war ein Wasserspender. Und ich wollte daran nicht trinken. Mir kam es vor, wie wenn der Tod durch die Leitung mitfloss. Dass das das KZ war, in dem Anne Frank inhaftiert war, schmerzte sehr im Herzen. Mir kamen Erinnerungen an Dachau und ich reagierte auf alles verwirrt.

Traurig ist es, wenn man mit 15 nicht weiß, was geschieht oder geschah. Ich erlebte in Dachau manchen mit 15, der ist jetzt vernünftig. Ich empfinde das was Hitler tat als hirnlos und ich erlebe immer wieder Menschen, die sind dumm und wenn man schlau ist, lügt man nicht und ist ehrlich.

Respekt sollte man immer vor jedem haben.

Die Würde des Menschen ist unantastbar,

Euer Uwe Kraus

Autor:

Uwe Kraus aus Friedrichshain

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