Badmintonspieler könnten wieder Meisterschaft holen
Nach dem Titelgewinn 2011 und 2012 steht der Verein aus Friedrichshain am Donnerstag, 9. Mai (Himmelfahrt) erneut im Finale. Gegner ist, wie im vergangenen Jahr, der 1. BC Bischmisheim, ein Vorort von Saarbrücken. Damals wurde Bischmisheim in eigener Halle besiegt. Dieses Mal findet das Endspiel in Berlin statt. Allerdings nicht in der Sporthalle Samariterstraße, wo Empor seine Bundesligaspiele bestreitet. Vielmehr weicht der Verein auf das Sportforum Hohenschönhausen am Weißenseer Weg aus. "Dort haben 2000 Zuschauer Platz, in der Samariterstraße höchstens 400", sagt Manager Manfred Kehrberg. "Außerdem richten wir im Sportforum am selben Wochenende die deutschen Seniorenmeisterschaften aus. Auch diese Teilnehmer haben so die Möglichkeit, am Abend zuvor das Finale zu besuchen."
Das Aufeinandertreffen der beiden derzeit besten deutschen Badmintonteams verspricht auf jeden Fall spannend zu werden. Zwar hat Empor die abgelaufene Saison als Tabellenerster beendet und in den 18 Begegnungen keine Niederlage kassiert. Aber Bischmisheim war nur zwei Punkte schlechter. Die beiden Ligaspiele endeten jeweils Unentschieden. Und den Saarländern gelang zwischen 2008 und 2010 bereits das, was Empor jetzt schaffen will. Nämlich der Titel-Hattrick.
"Es treffen hier zwei gleich starke Mannschaften aufeinander", schätzt der Manager. "Die Chancen stehen fifty-fifty. Entscheiden wird die Tagesform." Aber vielleicht bringt der Heimvorteil und die Unterstützung der Zuschauer das entscheidende Plus für die Gastgeber.
Empor, 1952 gegründet, war bereits zu DDR-Zeiten eine erste Adresse im Badminton. Nach der Wende folgte zunächst eine Durststrecke, ehe sich der Verein von der Landesliga bis in die Bundesliga nach oben spielte. Verbunden ist dieser Aufstieg vor allem mit dem Namen Manfred Kehrberg. Er knüpfte schon vor Jahren Kontakte nach China oder Malaysia und konnte von dort Top-Spieler für Empor verpflichten. Gleiches gilt für nationale Badmintonstars wie Europameisterin und Olympiateilnehmerin Juliane Schenk. Dass sie nach Berlin gelotst werden konnten, hänge aber auch mit der Attraktivtiät der Stadt und der familiären Atmosphäre im Verein zusammen, meint Kehrberg. "Unsere Basis sind die vielen ehrenamtlichen Mitglieder." Dazu komme die Unterstützung etwa durch die Berliner Lottostiftung oder den Landessportbund.
Etwas Sorge gab es zunächst wegen der Zukunft der Immobilie in der Samariterstraße. Der Gebäudekomplex mit der Sporthalle wurde 2000 im Rahmen eines sogenannten Public Private Partnerships erreichtet und Empor eine langfristige Nutzung zugesagt. Wegen der Insolvenz des Besitzers läuft für das Obejekt derzeit eine Zwangsversteigerung (wir berichteten). Auch ein neuer Eigentümer muss sich aber aller Voraussicht nach an den geschlossenen Erbbaurechtsvertrag halten und die Sporthalle weiter zur Verfügung stellen. Zumal der Bezirk die noch offenen Steuerschulden des Vorbesitzers übernehmen will. "Wir setzen darauf, dass sich für uns nichts ändert", betont Manfred Kehrberg. Und die Bundesligaspiele des vielleicht erneuten deutschen Meisters weiter in Friedrichshain ausgetragen werden.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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