Bauarbeiten sind teilweise Ursache für Schäden an der East Side Gallery
Nicht zu übersehen seien inzwischen auch die Schäden am Betonwall. "Die Risse sind teilweise so groß, dass eine Geldmünze durchpasst." Die Ursache dafür ist für Pérez und seine Mitstreiter klar ausgemacht. Es sind die Hochhaus-Arbeiten auf der Rückseite der Mauer. "Die schweren Baugeräte sorgen für Erschütterungen mit den jetzt festgestellten Folgen." Außerdem befindet sich dort kein fester Grund, sondern noch Fundamentreste einstiger Häuser an der Mühlenstraße."
Dass die besondere Bodenbeschaffenheit die Ursache für die Löcher am Mauerfuß sind, gab inzwischen auch Investor Maik Uwe Hinkel zu. Darauf sei inzwischen reagiert worden, etwa durch ein anderes Verfahren beim Einsetzen der Spundwände, teilte Hinkel dem Bezirksamt mit. Dass er an dieser Stelle auf wenig festes Erdreich stoßen würde, sei ihm vorher so nicht bekannt gewesen, erläuterte der Investor außerdem.
"Das kann man glauben oder nicht", meint Bürgermeister Dr. Franz Schulz (B 90/Grüne) dazu. "Eigentlich weiß fast jeder, dass sich dort einst Häuser befunden haben, die zu DDR-Zeiten nicht vollständig abgerissen wurden." Geärgert hat den Bürgermeister auch, das Hinkels Erklärung erst einen Tag nach der Mitteilung der Mauerschützer bei ihm eintraf. Zumal dort erklärt wird, das Problem sei bereits seit drei Wochen bekannt.
Weil es aber mittlerweile anscheinend beseitigt wurde, gibt es zumindest beim Thema Löcher im Gehweg derzeit für den Bezirk keinen Ansatzpunkt zum Handeln. Etwa in letzter Konsequenz einen Baustopp auszusprechen, auf den vor allem die East Side Gallery-Retter gehofft hatten.
Anders könnte es beim Thema Risse aussehen. Für sie weist Hinkel jede Verantwortung von sich und hält sie für Schäden älteren Datums. "Wir werden das weiter beobachten", sagt Schulz.
"Uns sind die Risse erst seit einigen Tagen aufgefallen", betont Jordi Pérez. "Und natürlich hängen sie mit den Bauarbeiten zusammen."
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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