Berliner Baukollegium kritisiert Vorhaben auf Anschutz-Areal
Vor allem dem Berliner Baukollegium missfallen die Pläne. Wie zu hören war, wurde nicht nur die geplante Fassadengestaltung, sondern auch die Informationspolitik des Investors, der Firma Wohnkompanie Berlin, bemängelt. Sie habe den Senat bei diesem Vorhaben nicht frühzeitig einbezogen und auch den Stadtplanungsausschuss Friedrichshain-Kreuzberg erst nach einer öffentlichen Vorstellung informiert. Am 30. Oktober präsentierte die Wohnkompanie Max und Moritz bei einer Pressekonferenz, erst drei Wochen später im Ausschuss.
Außerdem soll das Baukollegium das Auswahlverfahren für den Entwurf als wenig transparent kritisiert haben. Es habe keinen umfassenden Wettbewerb gegeben, was aber für ein Projekt dieser Größenordnung und mit gesamtstädtischer Bedeutung unumgänglich sei. Und dass der Architekt, der am Ende den Zuschlag für das Vorhaben bekommen hat, zunächst als Jurymitglied über andere Mitbewerber entscheiden konnte, scheint ebenfalls unangenehm vermerkt worden zu sein.
Der Investor habe eine ziemliche Klatsche bekommen, meint Baustadtrat Hans Panhoff (B 90/Grüne). Er machte gleichzeitig deutlich, dass auch der Bezirk nicht glücklich mit den bisherigen Planungen ist.
Allerdings ist fraglich, ob die Ansicht des Baukollegiums konkrete Auswirkungen hat. Das bei der Senatsbaudirektorin Regula Lüscher angesiedelte Gremium kann zwar Missbilligungen und Empfehlungen aussprechen, rechtlich bindend ist aber der festgesetzte Bebauungsplan. Der wird bei Max und Moritz eingehalten.
In den beiden Türmen sollen 420 Wohnungen, 77 möblierte Appartements sowie Büros und Geschäfte entstehen. Der Baubeginn ist für Frühjahr 2014 vorgesehen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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