Bezirk beteiligt sich nicht beim Pilotprojekt des Senats

Friedrichshain-Kreuzberg. Missstände vor der eigenen Haustür schnell und über Internet beim Ordnungsamt melden. Das ist das Prinzip der Plattform "Maerker". Sie wurde in Brandenburg erfunden, seit 2011 in Lichtenberg getestet und soll jetzt auf andere Bezirke ausgedehnt werden.

Allerdings wollen mindestens vier nicht mitmachen. Zu ihnen gehört auch Friedrichshain-Kreuzberg. "Für mich gilt zunächst das Prinzip, dass wir das, was wir bisher versprochen haben abdecken, ehe wir neue Wünsche wecken", erklärt Ordnungsamtsleiter Joachim Wenz. Nach seiner Meinung sind bei Maerker noch einige Fragen nicht geklärt.

Die eingehenden Beschwerden werden direkt am Computer bearbeitet. Es gibt regelmäßige Hinweise, welchen Bearbeitungsstand ein Anliegen hat. Das passiert in Form von Ampelzeichen. Rot steht für den Anfangsstatus, gelb für die Bearbeitung, bei Grün ist die Sache erledigt. Auf diese Weise können die Bürger im Netz das Verfahren verfolgen.

Dafür werden natürlich mehr Mitarbeiter benötigt, ist Wenz überzeugt. "Es braucht Redakteure, die die eingehenden Nachrichten erst einmal filtern und schauen, was überhaupt veröffentlicht werden darf." Auch Angaben aus Lichtenberg, dort sei der Aufwand mit den vorhandenen Beschäftigten zu schaffen, bringt ihn von dieser Ansicht nicht ab. "Ich gehe davon aus, dass die Kollegen dort mit weniger Meldungen konfrontiert werden, als wir."

In Friedrichshain-Kreuzberg seien seit 2009 allein 6500 schriftliche Anliegen an das Ordnungsamt eingegangen. Also zwischen 1500 und 2000 im Jahr. Außerdem hält Wenz Maerker für wenig zielführend, so lange nicht alle Behörden mitmachen. "Ich weiß zum Beispiel, dass es bisher noch keine Vereinbarung mit der Verkehrslenkung gibt." Damit sei aber nicht sicher gestellt, dass, in diesem Fall etwa Anfragen zu Straßensperren, zeitnah online bearbeitet werden können.

Schließlich kann der Ordnungsamtschef der Plattform auch deshalb wenig abgewinnen, weil sie ohnehin nur temporär installiert werden soll. Denn ab Ende 2014 ist in Berlin ein eigenes landeseinheitliches Anliegen- und Beschwerdemanagement via Internet geplant.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 633× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 101× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 475× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 588× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 134× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.