Bezirk liegt beim Preis für Mietwohnungen an der Spitze

Viele Neubauprojekte sind umstritten und vor allem richtig teuer. Das gilt auch für das im Bau befindliche Hochhaus an der East Side Gallery. | Foto: Frey
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Friedrichshain-Kreuzberg. Nirgendwo in Berlin mussten Mieter im vergangenen Jahr mehr für eine neue Wohnung bezahlen, als in Friedrichshain-Kreuzberg. Das geht aus dem aktuellen Wohnmarkt-Report hervor, der am 29. Januar veröffentlicht wurde.

Demnach liegt der Preis bei Neuvermietungen im Bezirk inzwischen bei zehn Euro pro Quadratmeter und damit an der Spitze. Charlottenburg-Wilmersdorf, wo es bisher die höchsten Kosten gab, folgt mit 9,45 Euro auf Platz zwei. Auch der Preisanstieg lag deshalb naturgemäß in Friedrichshain-Kreuzberg über dem der meisten anderen Bezirke. Zwischen 2012 und 2013 wurden die Wohnungen um durchschnittlich 11,9 Prozent teurer. Nur in Mitte (12,1 Prozent) war diese Spanne noch größer.

Neu ist dieser Trend nicht. Bereits in den vergangenen Jahren gab es teilweise exorbitante Mietsprünge. Ein Grund ist der anhaltende Zuzug vor allem junger und häufig solventer Menschen in die Innenstadtbereiche. Gerade Friedrichshain und Kreuzberg gelten hier als angesagte Wohngebiete.

Gleichzeitig übersteigt die Nachfrage weiter das Angebot, weshalb für die vorhandenen Wohnungen eine entsprechend hohe Miete verlangt werden kann. Noch immer werden in Berlin zu wenig Wohnungen gebaut, vermerkt der Report. Für Friedrichshain-Kreuzberg steht eine Zahl von aktuell rund 2000 Wohnungen, die geplant oder im Entstehen sind. In der ganzen Stadt wurden 2013 etwa 5400 Wohnungen errichtet. Gleichzeitig habe sich die Zahl der Haushalte um 20 000 erhöht.

Dass Zuzügler im Bezirk überhaupt eine Bleibe finden, liegt wesentlich daran, dass im Gegenzug immer mehr Menschen Friedrichshain-Kreuzberg verlassen. 2013 wurden hier mehr als 74 000 Umzüge registriert. Sie fanden zwar auch innerhalb der Bezirksgrenzen statt, aber ein Großteil wanderte ab. Kann eine Wohnung danach wieder neu vermietet werden, wirkt sich auch das natürlich preistreibend aus.

Auch der Wegzug vieler Menschen aus Friedrichshain-Kreuzberg ist kein neues Phänomen. Meist werden dafür die zu hohen Mieten verantwortlich gemacht, die sich viele nicht mehr leisten konnten.

Die Verfasser des Marktreports, die Wohnungsbaugesellschaft GSW und das Maklerhaus CBRE kommen dagegen zu einem anderen Resultat. Es gebe inzwischen einen Trend, dass vor allem Familien mit Kindern die Innenstadt verlassen und sich häufig in Richtung ruhigere und grünere Außenbezirke orientieren.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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