Bezirk will Parteien nicht schon im Vorfeld zur Kasse bitten
Friedrichshain-Kreuzberg. Ab 4. August dürfen die Parteien entlang der Straßen ihre Werbung für die Bundestagswahl anbringen. Nicht jedem gefällt das, aber Polit-Slogans und Kandidatenporträts sind nun einmal Teil eines jeden Wahlkampfs.
Ärgerlicher ist eher wenn Plakate Wochen oder sogar Monate nach einem Urnengang noch von Laternenmasten baumeln. Um das zu verhindern werden einige Bezirke die Parteien bereits im Vorfeld zur Kasse bitten. Sie müssen bereits bisher in Neukölln und aktuell unter anderem in Spandau einen gewissen Geldbetrag hinterlegen. Sind alle ihre Werbebanner zu einem festgesetzten Zeitpunkt nach der Wahl verschwunden, erhalten sie die Einlage zurück. Wenn nicht, wird damit das Abhängen der Plakate auf Bezirkskosten finanziert. Erhofft wird sich dadurch ein erzieherischer Effekt und weniger Stress für seine Verwaltung. Das kann allerdings Friedrichshain-Kreuzbergs Ordnungsstadtrat Dr. Peter Beckers (SPD) in diesem Vorgehen nicht erkennen. "Ich halte davon wenig und wir werden das auch nicht machen", sagt er. Denn zum einen bedeute ja bereits das Anschreiben und Einkassieren des Geldes einen Verwaltungsaufwand.
Außerdem hat der Stadtrat Zweifel, ob die Chancengleichheit gewahrt bleibt. "Wir müssten dann ja auch von jedem Einzelbewerber einen Betrag einfordern. Der könnte geltend machen, dass er die Summe nicht aufbringen kann und wegen Benachteiligung klagen." Dem haben allerdings seine Kollegen in den anderen Bezirken schon dadurch einen Riegel vorgeschoben, dass sie das Geldpfand gestaffelt, je nach dem Umfang der Wahlwerbung erheben. Die Sätze reichen von um die 100 Euro bis knapp 1000 Euro.
Beckers findet es außerdem nicht angemessen, dass Parteien und ihre vielen ehrenamtlichen Helfer mit dieser Art von Ablass traktiert werden. "Wenn nach der Wahl irgendwo Werbung hängen bleibt, dann geschieht das meist nicht in böser Absicht, sondern weil sie einfach vergessen wurde." Kommen die Bilder und Sprüche nicht rechtzeitig weg, werden sie auch in Friedrichshain-Kreuzberg von Amts wegen entsorgt und den Parteien Bußgelder auferlegt.
Thomas Frey / tf
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...
Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...
Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...
Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.