Bezirk wird der vielen Schlaglöcher nicht mehr Herr
"Die Straßen sind weitgehend kaputt", fasst es Helmut Schulz-Herrmann, Tiefbauamtsleiter in Friedrichshain-Kreuzberg zusammen. Die meisten großen Magistralen sind inzwischen Buckelpisten ähnlich. "Fahren Sie nur mal über die Warschauer Straße. Das geht dort eigentlich nur im Slalom." Und das sei nur ein Beispiel von vielen, von der Petersburger Straße über das Kottbusser Tor bis zum Halleschen Ufer. Letzteres musste im Januar bereits teilweise für einige Tage gesperrt werden. Gleiches galt für einen Abschnitt der Rüdersdorfer Straße.Beheben lasse sich das Schlaglochproblem nur durch groß angelegte Investitionen, ist Schulz-Herrmann überzeugt. Nötig wäre nach seinen Angaben eine Summe von minimum zehn Millionen Euro. "Und da rede ich nur von den wichtigen Durchgangsstraßen." Zur Verfügung stehen dem Bezirk 2013 aber lediglich 1,6 Millionen aus dem Schlaglochsanierungsprogramm des Senats. Damit könne aber nur ein kleiner Teil anständig instand gesetzt werden. In diesem Jahr beispielsweise in der Karl-Marx-Allee und am Tempelhofer Ufer, an der Mühlen- und Urbanstraße sowie am Bersarinplatz.
Viele Straßen brauchen eine völlige Grundsanierung, meint der Tiefbauamtsleiter. Stattdessen werden sie mit Mitteln aus der baulichen Unterhaltung meist nur notdürftig ausgebessert. 1,4 Millionen gibt der Bezirk zusätzlich dafür jedes Jahr aus. Geld, dass nach Ansicht von Schulz-Herrmann eigentlich sinnlos eingesetzt wird. "Im Abschnitt zwischen Straße der Pariser Kommune und Frankfurter Tor auf der Karl-Marx-Allee haben wir die Löcher im vergangenen Jahr beseitigt. Inzwischen sind sie schon wieder da." Schuld daran sei nicht nur dort der marode Unterbau. So lange der nicht auf breiter Front neu gemacht werde, blieben solche Aktionen Flickschusterei. "Und die bringt uns nicht weiter."
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
Kommentare