Friedrichshain-Kreuzberg. Ein siebenjähriger Junge ist im Hof der Grundschule am Traveplatz von der Lehne einer Holzsitzecke gefallen und auf den Boden gestürzt. Das Kind zog sich dabei innere Verletzungen zu und kam auf die Intensivstation eines Krankenhauses.
Nach dem schweren Unfall setzte eine Diskussion über die Sicherheit auf Schulhöfen und Spielplätzen im Bezirk ein. Können dort Kinder wirklich unbeschwert toben?"Alle aufgestellten Geräte sind geprüft und vom TÜV abgenommen", betont Baustadtrat Hans Panhoff (Bündnis 90/Grüne). Bei der Sitzecke in der Traveplatz-Schule sei das zuletzt im April passiert. Gibt es irgendwo schadhafte Geräte, werden sie umgehend abgebaut. Denn für eine Reparatur oder eine Neuanschaffung fehlt dem Bezirk das Geld. Was dazu führt, dass vor allem einige Spielplätze derzeit ziemlich ausgedünnt sind.
Nach dem Unglücksfall stellte sich aber heraus, dass es bei der Sitzgruppe ein anderes Problem gibt, das bisher anscheinend zu wenig beachtet wurde. Denn sie ist über einem Steinboden angebracht. Der war vor allem für die schweren Folgen des Sturzes verantwortlich. "Wir haben diesen Bereich deshalb inzwischen gesperrt und prüfen nun, wie er so umgebaut werden kann, dass sich ähnliches nicht wiederholt", erklärt Schulstadtrat Dr. Peter Beckers (SPD). Etwa dadurch, dass der Steinboden gegen einen Untergrund aus Sand oder Gras ausgetauscht wird. Auch andere Schulhöfe in Friedrichshain-Kreuzberg sollen auf solche möglichen Gefahrenquellen überprüft werden.
Trotz aller erdenklichen Vorsorgemaßnahmen ließen sich Unfälle bei Kindern aber leider nie hundertprozentig ausschließen, meint Beckers. "Die Alternative wäre höchstens, alles abzubauen. Das wird wahrscheinlich ebenfalls niemand wollen."
Kritik gab es auch an der Informationspolitik der Schule nach dem Unglück. Denn der schwere Sturz des Kindes passierte bereits am Freitag, 17. August. Das Schulamt und die Schulaufsicht erfuhren dagegen erst am vergangenen Mittwoch, 22. August, davon. "Wir müssen künftig sicherstellen, dass uns solche Vorfälle unverzüglich gemeldet werden, damit wir sofort tätig werden können", verlangt der Stadtrat.
Thomas Frey / tf
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