Extra-Unterricht in der Jugendkunstschule

Elsa (16), Marcel (20) und Lara (18, von links) von der Fotogruppe der Jugendkunstschule vor ihren Ausstellungstafeln. | Foto: Frey
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Friedrichshain. Das Thema heute ist der Linolschnitt. Eifrig schneiden die Kinder verschiedene Figuren auf das vor ihnen liegende Rechteck. Die Arbeit scheint ihnen Spaß zu machen. Ansonsten wären sie nicht hier.

Denn Emmi (11), Nana, Pia und Lucien (alle 10) sind vier von mehr als 70 Schülern, die bei der Jugendkunstschule mitmachen. Die Einrichtung macht verschiedene Angebote, die alle am Nachmittag nach dem regulären Unterricht stattfinden. Im Gegensatz zu anderen Bezirken ist die Jugendkunstschule in Friedrichshain-Kreuzberg noch relativ neu. "Es gibt uns hier erst seit 2010", sagt Leiter Hans-Jürgen Gabriel. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Senatsprogramms Kulturelle Bildung. Lehrer, die sich dort engagieren, bekommen diese Arbeit in Form von weniger Schulstunden angerechnet. Für die Räumlichkeiten und die Ausstattung sind die Bezirke verantwortlich. In Friedrichshain gibt es keine zentrale Adresse, die Jugendkunstschule ist in verschiedenen Standorten untergebracht. Zum Beispiel am Heinrich-Hertz- und am Leibniz-Gymnasium oder an der Hunsrück-Grundschule, wo die Schüler gerade den Linolschnitt üben.

"Wie ein Künstler werden", heißt deren Kurs. Es geht um Arbeitsweisen und Techniken bekannter Maler und Bildhauer und wie sich die altersgerecht umsetzen lassen. "Dabei soll vor allem die Phantasie der Kinder angeregt werden", erklärt Gabriel. "Sie sollen selbst auf Ideen kommen und sich ausprobieren." Das alles natürlich unter fachlicher Anleitung. Aber eben nicht so durchorganisiert wie im normalen Unterricht. Denn ganz wichtig sei die Freude an der künstlerischen Betätigung.

Und das in vielen Sparten und für unterschiedliche Altersgruppen. Malen und Zeichnen, Keramik und Holz, Aquarelltechniken oder Bildhauerei sind die Überschriften für die verschiedenen Arbeitsgruppen. Auch ein Kurs "Bewerbungsmappen" gibt es. Er richtet sich an ältere Schüler, die Kunst oder Architektur zu ihrem Beruf machen wollen. Außerdem ein Seminar für Schwarz-Weiß-Fotografie.

Die Fotogruppe hatte in den vergangenen eineinhalb Jahren einen Langzeit-Auftrag. Sie sollte den Bau des neuen Mercedes-Benz-Vertriebsgebäudes an der Mühlenstraße 30 mit der Kamera begleiten. Die Ergebnisse sind dort bis 7. November in einer öffentlichen Ausstellung zu sehen. Geöffnet ist wochentags von 10 bis 18 Uhr. Im Gegenzug rüstete Mercedes das Fotostudio mit Digitaltechnik aus.

Darüber hinaus werden die Arbeiten nicht nur der Fotografen ein Mal im Jahr im Rahmen der künstlerischen Werkstätten der Schulen präsentiert. Der nächste Termin ist im Mai 2014. Dann wird es um das Thema Spuren gehen.

Die Kurse der Jugendkunstschule nehmen auch während des Schuljahres jederzeit neue Mitglieder auf. Teilnehmer bezahlen pro Veranstaltung drei Euro für Material. Der Beitrag kann im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets auch vom Jobcenter übernommen werden.

Eine Übersicht über alle Veranstaltungen gibt es auf der Website: www.juks-friedrichshain-kreuzberg.de. Weitere Informationen auch unter 42 26 20 80.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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