Forcki feiert das Jubiläum am 7. September
Der Geburtstag wird natürlich entsprechend gefeiert. Am Sonnabend, 7. September findet ein großes Kiezfest auf dem Forckenbeckplatz statt. Mit Musik, Zirkusspielen, Theater und eine Feuershow. Außerdem gibt es vom 13. bis 27. September im Jugendwiderstandsmuseum in der Galiläa-Kirche, Rigaer Straße 9-10, eine Ausstellung zum Geburtstag und zur Geschichte der Abenteuerspielplätze. Denn der Forcki hatte Vorläufer und entstand konkret aus einem anderen Projekt der Friedrichshainer Nachwendezeit. Im Mai 1991 okkupierten Aktivisten aus der Hausbesetzerszene die Freifläche an der Kreutziger-/Ecke Boxhagener Straße und richteten dort den "Abenteuerspielplatz Friedrichshain" ein. Kinder und Jugendliche sollten dort kein fertiges Terrain vorfinden, sondern mit verschiedenen Materialien etwas Eigenes bauen. Neu war diese Idee schon damals nicht. Bereits in den 40er-Jahren gab es erste Abenteuerspielplätze in Dänemark und später auch in der Bundesrepublik. Der erste Abenteuerspielplatz in der DDR wurde Ende der 70er-Jahre in Prenzlauer Berg eingerichtet. Und es gab mobile Einrichtungen, allen voran der heute noch bestehende Friedrichshainer "Spielwagen".
Bei der Fläche an der Kreutzigerstraße war aber von Anfang an klar, dass sie irgendwann geräumt werden würde, was 1995 auch geschah. Deshalb machte der Bezirk das Ausgleichsangebot auf dem Forckenbeckplatz. Aus diesem Provisorium wurde wiederum zwei Jahre nach der Eröffnung durch BVV-Beschluss ein fester Standort.
Zu Beginn befanden sich dort wenig mehr als eine Freifläche und eine Hütte. Aber sehr schnell wurde das Areal zum Treffpunkt für Kinder und Jugendlich, erinnert sich Kai Rühmann. Seit Jahren ist er Leiter des Forcki, war schon in der Kreutzigerstraße und von Beginn an am Forckenbeckplatz mit dabei.
Beim Blick in die Spielplatzchronik fällt auf, dass sich manche Angebote und Aktionen, die bis heute bestehen, schon in den Anfangsjahren etabliert haben. "Zelten in der Großstadt" gab es zum ersten Mal im Sommer 1994. Die Schwitzhüttenaktion fand zum ersten Mal im Juni 1996 statt. Nach knapp einem Jahr wurde ein Bauwagen angeschafft, ausgebaut und gestaltet, 1995 der erste feste Kletterturm gebaut.
Aber auch Rückschläge sind nicht ausgeblieben. Zweimal hat es in den vergangenen 20 Jahren auf dem Forcki gebrannt. Im September 1997 traf es den Bauwagen, im Frühjahr 2003 die Holzhütte. Letzteres wurde danach wieder aufgebaut.
Dazu kam 2006 die Einweihung des Hauses Kokon - ein Mehrzweckgebäude, das das ganze Jahr über genutzt werden kann.
Rund 10 000 Kinder kommen inzwischen jedes Jahr auf den Forcki. Sie bauen, basteln und backen, entdecken die Natur. Es gibt regelmäßige Ferien- und Projektwochen, Laubsammelaktionen, Feste, Veranstaltungen für Erwachsene und ihren Nachwuchs, wie etwa das Papapicknick. Und alle Nutzer der vergangenen zwei Jahrzehnte haben dort in den vergangenen zwei Jahrzehnten ihre Handschrift hinterlassen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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