Friedrichshain-Kreuzberg. Pedaltreter sollen im Bezirk möglichst freie Fahrt haben. Schon deshalb gibt es auf vielen Straßen bereits extra Fahrradstreifen. Nur werden die nicht selten von Autos zweckentfremdet.
Diesem Ärgernis wollen die Grünen jetzt zu Leibe rücken. Sie verlangen, dass die Radstreifen besser geschützt werden und vor allem vor parkenden Fahrzeugen sicher sind. Die seien an vielen Stellen ein Problem, meint der Verkehrsexperte Manuel Sahibvon den Grüne. "Manche Autofahrer denken wahrscheinlich wirklich, sie könnten dort einfach halten." Radfahrer müssten deshalb ausweichen und sich in den motorisierten Verkehr einordnen, was eine Gefahrenquelle bedeute.
Wie der Wunsch nach mehr Sicherheit für die Zweiradfreunde konkret umgesetzt werden soll, ist auch Sahib und seinen Kollegen noch nicht ganz klar. Sie haben jetzt einen Antrag an das Bezirksamt gerichtet, der in der jüngsten BVV-Sitzung mehrheitlich angenommen wurde. Die Idee geht aber in Richtung von Barrieren, die den Radstreifen sichtbar von der restlichen Fahrbahn abgrenzt. Natürlich sollen das keine Zäune oder Poller sein. Aber vielleicht ähnliche Markierungen, wie sie häufig an Autobahnbaustellen anzutreffen sind. Kleine, in die Straße eingelassene Hindernisse, die einen Wechsel auf die Gegenspur verhindern. Allerdings wäre auch das nicht ohne Nebenwirkungen. Sind die Abstände zu groß, können Autofahrer weiter dazwischen parken. In dichter Reihenfolge bedeuten die Barrieren nicht unbedingt eine Augenweide im Stadtbild. "Wir wollen deshalb auch, dass das Thema mit Experten besprochen wird", sagt Manuel Sahib.
Baustadtrat Hans Panhoff (B 90/Grüne) sieht in dem Antrag seiner Parteifreunde weniger ein technisches, dafür ein finanzielles Problem. "Möglichkeiten, eine Radspur deutlich abzugrenzen gibt es", meint er und verweist auf den Umbau am Kottbusser Tor. Dort werde die Spur etwas erhöht und durch Pfosten gesichert. Ähnliches in anderen Straßen oder gar flächendeckend zu machen sei aber eine Kostenfrage.
Zunächst soll der Radfahrerschutz auch nur an einer Stelle getestet werden. Zum Beispiel an der Warschauer Brücke.
Thomas Frey / tf
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