Jetzt ist es klar: Der Eigentümer plant einen Abriss
Friedrichshain. Ist das Gebäude des SEZ an der Landsberger Allee noch zu retten? Denn inzwischen hat Betreiber Rainer Löhnitz in einer weiteren Bauvoranfrage einen Abriss angekündigt.
Damit machte er gleichzeitig entsprechende Drohungen aus dem Sommer wahr. Sie entzündeten sich daran, dass der Bezirk bereits zwei vorher gestellte Bauvoranfragen des Eigentümers mit Hilfe eines Aufstellungsbeschlusses verhindern möchte. Darin wollte Löhnitz zum einen das Verwaltungsgebäude aufstocken und dort Touristenappartements einrichten sowie auf der Freifläche einen Parkplatz für Wohnmobile anlegen. Die zweite Voranfrage bezog sich auf den Bau mehrerer Stadthäuser.Der damalige Bürgermeister Dr. Franz Schulz (B 90/Grüne) lehnte diese Vorhaben ab. Begründung: Sie weichen von einer Sport- und Freizeitnutzung auf dem Gelände ab. Löhnitz bezog sich wiederum auf seinen Kaufvertrag. Darin seien ihm auch andere Investitionen gestattet, bis hin zu einer Tankstelle.
Der Leipziger Unternehmer hatte das Grundstück im Frühjahr 2003 für den symbolischen Preis von einem Euro erworben. Den fast kostenlosen Zuschlag bekam er damals, weil er sich bereit erklärt hatte, das SEZ-Gebäude zu erhalten.
Anders als der damalige Konkurrent, die Meridian Spa-Gruppe. Die wollte das SEZ abreißen und einen neuen Sport- und Wellnesstempel errichten. Allerdings hätte sie das Grundstück für einige Millionen Euro vom Land Berlin gekauft. Jetzt sieht es so aus, dass das Haus mit zehnjähriger Verspätung möglicherweise platt gemacht wird und die öffentliche Hand gleichzeitig auf viel Geld verzichtet hat.
Löhnitz begründe seine Pläne damit, dass das SEZ in der jetzigen Form nicht wirtschaftlich zu betreiben sei, erklärt Baustadtrat Hans Panhoff (B 90/Grüne). Panhoff machte gleichzeitig klar, dass der Bezirk trotz Aufstellungsbeschluss, keine Möglichkeit habe, einen Abriss zu verhindern. Trotzdem habe er Hoffnung, dass es nicht dazu kommt. Denn mögliche Neubaupläne könnten mit zahlreichen Auflagen versehen oder sogar ganz abgelehnt werden. Deshalb, so der Stadtrat, werde sich der Eigentümer einen Kahlschlag bestimmt erst einmal überlegen.
Thomas Frey / tf
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