Kiezkünstler wollen die Theaterkapelle bespielen
Seine Nachfolge will jetzt eine Initiative vor allem aus Friedrichshainer Künstlern und Kulturschaffenden antreten. Sie kommen unter anderem aus dem Umfeld der Knochenbox. Unter diesem Label haben bis zum Frühjahr 2013 regelmäßig Konzerte in der Theaterkapelle stattgefunden. Dann wurde den Machern vom Verein Theaterkapelle einfach gekündigt.
"Wir planen hier ein Programm aus Tanz, Theater, Konzerten und weiteren soziokulturellen Angeboten", sagt Sprecher Ingo Vaupel.
Beim Eigentümer der Kapelle, dem evangelischen Friedhofsverband, haben die Interessenten inzwischen ihre Bewerbungsunterlagen eingereicht. Beim Bezirk gab es bereits ein persönliches Gespräch. "Dort steht man unseren Plänen wohlwollend gegenüber", so die Einschätzung von Ingo Vaupel. Kultustadträtin Jana Borkamp (B 90/Grüne) wollte sich dazu nicht konkret äußern. "Schon weil nicht wir, sondern die Kirche der Vermieter ist." Außerdem gebe es neben der Knochenbox noch mindestens einen weiteren Kandidaten.
Borkamp machte allerdings zwei Prämissen klar, die dem Bezirk für die künftige Nutzung wichtig sind. Das sind ein Angebot vor allem für die Bevölkerung im Umfeld und ein wirtschaftlich solides Konzept. Beides sieht Ingo Vaupel bei seinem Konsortium als gegeben. "Unsere Veranstaltungen sollen vor allem die Menschen im Kiez ansprechen." Auch finanziell sieht er keine Probleme. "Wir haben eine Schweizer Stiftung in der Hinterhand. Mit deren Hilfe wären wir sogar in der Lage, das Gebäude zu kaufen."
Ideelle Unterstützung gibt es außerdem durch Gunter Hampel. Die 76-jährige Jazzlegende fungiert als Schirmherr. Sollte die Kirche ihren Segen geben, könnte bereits gut einen Monat später eröffnet werden, skizziert der Sprecher den avisierten Zeitplan. "Vorher machen wir noch einige Reparaturen, vor allen in den Toiletten." Dass der neue Mieter im Haus sanieren muss, darauf hatte der Friedhofsverband bereits nach dem Auszug des Vereins Theaterkapelle hingewiesen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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