Neue Dachteile schützen den Pavillon der Friedensglocke
Noch immer ist es nur ein kleines Hütchen aus Zink, das dort oben die Sonne spiegelt, nicht die altbekannte vergoldete Krone. Bernd Mewes, Vorsitzender des Vereins Friedensglockengesellschaft Berlin, steht davor - mit gemischten Gefühlen. Ja, die Schäden am Pavillon, verursacht von Metalldieben im vergangenen Sommer, sind seit rund zwei Wochen endlich behoben. Die zerfledderte Dachpappe ist frisch geklebt und mit Metall versiegelt. Und mit Kosten von 1580 Euro, finanziert durch Spenden, war diese Arbeit teuer genug."Unser Ziel ist es aber, dass wir spätestens 2015, zum 70. Jahrestag der Atombomben-Abwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, wieder den Originalschmuck haben", erklärt Mewes. Die Kosten: Bis zu 25 000 Euro. Immerhin habe man den Kunstschmied, der jetzt in Anklam lebt, schon davon überzeugen können, wieder Hand anzulegen. 1989 verhalf er dem Pavillondach zu einem Kupferbelag mit schmuckvollen Spangen im alt-asiatischen Stil und zu einer vergoldeten Krone, all dies wurde entwendet.
Vom Senat laut Mewes eher stiefmütterlich behandelt, findet die Friedensglockengesellschaft beim Bezirk seit 2001 Unterstützung für die jährliche Gedenkfeier. Nun arbeitet man gemeinsam am nächsten Ziel: "Dieser Ort ist derzeit nur als Gartendenkmal definiert und nicht als Baudenkmal", sagt Mewes. Also habe der Verein einen Antrag bei der zuständigen Behörde gestellt. Die Hoffnung: "Wenn dieser Tempel als vollwertiges Denkmal anerkannt wird, könnten wir ganz andere Sponsoren für uns gewinnen. Das entspräche auch seiner Bedeutung für Berlin." Ohne zahlungskräftige Partner und Privatspenden wird es wohl kaum möglich sein, dass es auf dem 1989 erbauten Pavillon wieder golden blinkt.
Die Gedenkfeier für die Opfer von Hiroshima und Nagasaki findet am Dienstag, 6. August um 17 Uhr am Tempel der Friedensglocke im Volkspark Friedrichshain statt.
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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