Parkverbot in der Koppenstraße
Die Einschränkung wirkt bisher etwas irritierend. Denn direkt neben den entsprechenden Schildern befinden sich noch immer die Ticketautomaten für die Parkraumbewirtschaftung, die es bisher in diesem Bereich gab.
Der Hintergrund für das Verbot seien Klagen von Busunternehmen gewesen, erklärt Ines Stolberg-Klopsch von der Straßenverkehrsbehörde. "An der Koppenstraße starten Busse, die nicht im Linienverkehr unterwegs sind, sondern Tagesausflüge anbieten." Die hätten wegen der geparkten Autos dort häufig keinen Platz gefunden und konnten ihre Fahrgäste nicht problemlos aufnehmen.
Probleme haben dafür jetzt andere Verkehrsteilnehmer. Zum Beispiel Horst Czech, der die Berliner Woche über die neuen Schilder informierte. "Ich bin gehbehindert und deshalb auf mein Auto angewiesen." Für Einkäufe im Ostbahnhof seien die Stellflächen für ihn bisher optimal gewesen. "Wenn ich zum Beispiel zur Post wollte, konnte ich ganz in der Nähe zum westlichen Bahnhofseingang parken und musste nur eine kurze Strecke zu Fuß zurück legen." Für ihn und weitere Betroffene bleibt jetzt nur der Behindertenparkplatz an der Erich-Steinfurth-Straße. "Von dort gibt es einen barrierefreien Zugang zum Ostbahnhof", sagt Ines Stolberg-Klopsch.
Bleibt noch die Frage, ob wirklich ein so großer Bereich, immerhin jeweils gut 100 Meter entlang der beiden Fahrbahnen, für die PKW gesperrt werden musste? Dass die Ausflugsbusse den gesamten Platz benötigen, glaubt nicht einmal die Straßenverkehrsbehörde. Anders, als in einem relativ klar abgegrenzten Gebiet, sei ein Parkverbot aber schwer durchzusetzen, so die Begründung. "Wenn es lediglich für wenige Meter gilt, führt das zu größerer Verwirrung. Mit dem Ergebnis, dass die Autos häufig auch dort abgestellt werden, wo es nicht erlaubt ist."
Immerhin, so lässt Ines Stolberg-Klopsch durchblicken, muss der aktuelle Zustand nicht endgültig sein. "Wir werden die Situation vor Ort vor allem ab Frühjahr sehr genau beobachten." Sollten dort nur wenige Busse parken, könnte die Einschränkung zumindest teilweise wieder aufgehoben werden.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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