Schwerpunkte der Kriminalität in Friedrichshain-Kreuzberg

Friedrichshain-Kreuzberg. Wer im Bezirk wohnt, lebt sicherer als in Mitte oder der Spandauer Altstadt. Gleichzeitig ist der Bezirk, vor allem bei bestimmten Delikten, weiter ein Kriminalitätsschwerpunkt in Berlin.

Das ist, kurz zusammengefasst, das Ergebnis des jüngsten Berliner Kriminalatlas, der kürzlich veröffentlicht wurde. Er soll der Polizei eine Handhabe bieten, um welche Delikte sie sich in bestimmten Kiezen besonders kümmern muss. Und auch welche Präventionsmaßnahmen dort ergriffen werden sollen. In Friedrichshain-Kreuzberg wurden im vergangenen Jahr 49 222 Straftaten verübt. Heruntergerechnet auf die Bevölkerungszahl sind das 18 832 Fälle pro 100 000 Einwohner. Unter den Bezirken kommt nur Mitte mit 25 366 auf einen schlechteren Wert. Der Berliner Durchschnitt liegt bei etwas mehr als 14 522.

Gleichzeitig gibt es zwischen den beiden Ortsteilen teilweise signifikante Unterschiede in der Häufigkeit mancher Delikte. Etwa bei schweren Raubtaten. 235 solcher Fälle wurden 2011 in Friedrichshain registriert, in Kreuzberg waren es mit 448 fast doppelt so viele. Auch wenn man berücksichtigt, dass Kreuzberg rund 50 000 Bewohner mehr als Friedrichshain zählt, bleibt der Wert dort erheblich höher.

Bei Straßen- und Handtaschenraub wird Kreuzberg mit 197 Straftaten sogar auf Rang sieben der Negativtabelle geführt. Auf 100 000 Einwohner heruntergerechnet waren 152 Menschen davon betroffen.

Noch größer ist die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Körperverletzung zu werden. 4656 Menschen ist das im vergangenen Jahr im Bezirk passiert. 2588-mal in Kreuzberg, 1868-mal in Friedrichshain. 200 Personen ließen sich keinem Ortsteil zurechnen. Friedrichshain fällt vor allem bei Sachbeschädigungen negativ auf. 2743 dieser Delikte gab es dort 2011, 261 mehr als noch im Jahr zuvor. In Kreuzberg waren es 2518. Auch Graffiti sind hier häufiger als anderswo zu finden. Hier belegt Friedrichshain im Gesamtranking Platz vier.

Bei den meisten Delikten gab es auch im Bezirk zuletzt eine Zunahme. Die Ausnahme bilden Rauschgiftstraftaten, die gegenüber 2010 um 344 auf 1912 zurückgegangen sind. Allerdings sind es nach Mitte noch immer die meisten in der Stadt.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 66× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 752× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 64× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.