Seit zehn Jahren Künstlerische Werkstätten
Die künstlerischen Werkstätten gibt es inzwischen seit zehn Jahren. Immer im Februar treffen sich interessierte Schüler zu einem freiwilligen Wochenendworkshop. Aufgeteilt in verschiedene Gruppen beschäftigen sie sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit der jeweiligen Vorgabe.
Spuren hieß das Motto dieses Mal auch deshalb, weil die Veranstaltung inzwischen deutliche Spuren hinterlassen hat. "Seit Bestehen haben daran 612 Schüler teilgenommen", freute sich Projektleiter Hans-Jürgen Gabriel. In diesem Jahr waren es 52.
Warum sie mitmachten, erklären beispielsweise Laura Krüger (17), Marou Christen (15) und Felicity Pfeifer (12), die in diesem Jahr neben anderen mit einem Preis für eine besonders gelungene Arbeit ausgezeichnet wurden. Es mache einfach Spaß, ein Kunstwerk herzustellen, für das es nicht wie im Unterricht gleich eine Note gebe. "Und wir haben dort die Möglichkeit, vieles einfach mal auszuprobieren."
Wozu das Thema Spuren besonders einlud. "Die Spur der Dinge" hieß dort zum Beispiel eine Arbeitsgruppe, die sich mit sehr markanten Oberflächen beschäftigte. Andere Schüler gingen auf Spurensuche ins Naturkundemuseum. Außerdem ging es um Lichtzeichnungen, Papier- und Leinwandexperimente bei der Werkstatt "Spuren hinterlassen" oder um experimentelle Malerei. Nicht nur Farben, sondern auch Öl, Fixierer oder Rote Beete Saft landeten dort auf einem Bild, das nicht mit dem Pinsel bearbeitet werden durfte. Das ergab jeweils ein Werk, dessen Aussehen und Ergebnis den Künstlern zuvor nicht in allen Facetten klar war.
Auch Rika Marie Ghulam hat bei dieser Gruppe mitgemacht und vergleicht die Arbeit mit einer Versuchsanordnung. Für die 17-Jährige war es nicht die erste Teilnahme bei den Künstlerischen Werkstätten. Aber die letzte, denn sie macht gerade ihr Abitur. Das sei ganz gut gelaufen, meint sie. "Nur ausgerechnet in Kunst war ich nicht so zufrieden." Jetzt will sie vielleicht Medizin oder Psychologie studieren.
Nicht nur Rika Marie Ghulam konnte sich angesprochen fühlen, wenn Kulturstadträtin Jana Borkamp (B 90/Grüne), davon sprach, dass diese Veranstaltung die Schüler dazu animieren soll, sich auch in ihrem weiteren Leben mit Kunst zu beschäftigen. Vom Bezirk gibt es neben ideeller auch materielle Unterstützung für die Werkstätten und die Möglichkeit, sie jedes Jahr in der kommunalen Galerie der Alten Feuerwache zu präsentieren. Im Gegenzug ist die Veranstaltung inzwischen zu einem besonderen Aushängeschild für Friedrichshain-Kreuzberg geworden.
Geöffnet sind die Künstlerischen Werkstätten Dienstag bis Donnerstag von 13 bis 19, Freitag und Sonnabend, 14 bis 20 Uhr sowie nach Vereinbarung. Der Eintritt ist frei.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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