Vorzeigeprojekt der Dathe-Oberschule gefährdet
Schulleiterin Helmke Schulze ist es gewöhnt, jeden Cent zweimal umzudrehen. Trotz leerer Kassen hat es die Dathe-Oberschule geschafft, mit ihrer Biologiestation eine landesweite Vorbildrolle einzunehmen. Seit mehr als 50 Jahren gibt es die Station. 35 Tierarten sind dort untergebracht. Die knapp 870 Jungen und Mädchen lernen, mit lebenden Tieren die Grundzüge der Biologie und Verantwortung für andere Lebewesen zu übernehmen. Zusätzlich wird die Station von anderen Schulen für Kurse und Weiterbildungen genutzt. Auch Studenten der Humboldt Universität forschen an der Helsingforser Straße.
Doch das Herzstück des Gymnasiums droht Opfer des Rotstifts des Berliner Senats zu werden. Zwei Stellen, ein freies ökologisches Jahr (FÖJ) und ein Ein-Euro-Job, sind in Gefahr. Das FÖJ soll die Schule demnächst gegen finanzieren. Die Mittel hat sie nicht. Der Ein-Euro-Job wird 2015 auslaufen. Eine Verlängerung ist nicht vorgesehen.
"Sollte sich an der personellen Unsicherheit nichts ändern, ist die Biologiestation gefährdet", erklärt die Direktorin. Ein Ausweg wäre der Ausbau der Station zu einem Schülerforschungszentrum, welches vom Bund und der EU gefördert wird. Dafür aber fehlt die nötige Ausstattung. Geschätzte Kosten: 20 000 Euro.
Aus der Not heraus lud Helmke Schulze jetzt Vertreter zweier Senatsverwaltungen und Abgeordnete zum Runden Tisch. Regine Kittler (MdA/Linke), selbst Lehrerin, schlug vor, die Stellen mit Lehrkräften zu besetzen, die nicht mehr in der Lage sind, regulären Unterricht zu erteilen. Für die werde schließlich schon gezahlt.
Michael Gödde von der Senatsverwaltung für Naturschutz und Umwelt empfahl, Sponsoren aus der Wirtschaft zu werben. Ganze Hörsäle würden so an Hochschulen finanziert.
"Es ist ein erster Schritt und wir werden uns den einen oder anderen Vorschlag genauer anschauen", sagte Schulze. Einig waren sich die anwesenden Abgeordneten, dass die Biologiestation weiter gefördert werden müsse. Sie versprachen, das Anliegen an die entsprechenden Stellen ihrer Fraktionen weiter zu geben.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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