Wie weiter am Bahnhof Warschauer Straße?
Voraussichtlich im Sommer wird mit dem Bau der neuen Empfangshalle am S-Bahnhof Warschauer Straße begonnen. Sie soll ein Jahr später im Rohbau stehen und 2015 fertig sein. In dem Gebäude wird es Läden für Reiseproviant sowie voraussichtlich ein Schnellrestaurant geben. Es soll durch einen Fußgängersteg direkt mit dem U-Bahnhof verbunden werden. Hindernisse, etwa für den Verkehr auf der Warschauer Straße, wird es während der Bauzeit keine geben, verspricht Bahn-Projektleiter Mario Wand. Alle Baumaterialien werden auf einer neu angelegten Stichstraße entlang der Gleise transportiert. Gleiches gilt später für den Lieferverkehr. Bevor mit dem Gebäude begonnen werden kann, müssen die Züge stadteinwärts verlegt werden. Sie fahren ab Anfang April am nördlichen Bahnsteig B ab. Der wird derzeit eingerichtet. Stadtauswärts läuft der Betrieb vom südlichsten Bahnsteig. Damit gibt es in der Mitte Baufreiheit für das Empfangsgebäude. Das gilt bis zur Fertigstellung des Rohbaus, also bis 2014. Danach beginnen die Arbeiten für die neuen, endgültigen Gleise, direkt unter der Halle. Es wird je zwei in jeder Richtung geben, die Bahnsteige werden weitgehend überdacht.
Die Umstellung soll über das Osterwochenende vom 28. März bis 2. April stattfinden. Während dieser Zeit gibt es nur einen Pendelverkehr zwischen Rummelsburg und der Warschauer Straße, beziehungsweise Warschauer Straße und Ostbahnhof. Die Bahnverbindung Lichtenberg - Ostkreuz entfällt vollständig, es wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. "Bis zum Morgen des 2. April wollen wir die Umstellung erledigt haben", sagt Mario Wand. Als Vorbereitung darauf gibt es bereits von Freitag, 8. bis Montag, 11. März ähnliche Einschränkungen. Also ebenfalls Pendelbetrieb auf allen genannten Abschnitten.
Mehr oder weniger wild abgestellte Fahrräder sind heute ein Problem an der Warschauer Straße. Friedrichshain-Kreuzbergs Baustadtrat Hans Panhoff (B 90/Grüne) hatte deshalb Ende vergangenen Jahres vorgeschlagen, Parkplätze für Drahtesel auf dem neuen Bahnsteigdach einzurichten. Eine Idee, für die sich die Bahn aber nicht erwärmen kann. "Sie kommt vor allem zu spät", erklärte Mario Wand. Denn das Dach müsste dann neu konzipiert werden und damit würde wahrscheinlich der gesamte Zeitplan ins Rutschen kommen. "Ich glaube nicht, dass das gewünscht ist." Allerdings soll der Vorschlag, ebenso wie andere mögliche Standorte für Fahrradparkplätze an der Nord- oder Südseite des Bahnhofs, noch im Rahmen einer Machbarkeitsstudie untersucht werden.
Als zumindest temporärer Abstellplatz ist zunächst eine Fläche am Eingang des RAW-Geländes an der Warschauer Straße vorgesehen. Eine Dauerlösung könne das aber nicht sein, schon weil dort andere Bauvorhaben geplant seien, machte der Bezirk bereits klar. Die Bahn betont wiederum, dass sie das Thema Parkplätze für Fahrräder eigentlich gar nichts angehe. Für eine Lösung dieses Problems seien Land und Bezirk verantwortlich.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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