Sterben fern der Heimat
Ensemble Flaschengeist zeigt Theaterstück „Jeder hat sein eigenes Grab“
In Kooperation mit der Zentralen Anlaufstelle Hospiz (ZAH) zeigt das Ensemble Flaschengeist ein Theaterstück über das Lebensende fern der Heimat.
Spielt die Heimat nach dem Tod noch eine Rolle? Soll der Verstorbene in seinem Herkunftsland oder an seinem letzten Lebensort beerdigt werden? Mit diesen Fragen müssen sich die Schwestern Ahlam und Fatima nach dem Tod ihres einst nach Deutschland einwanderten Vaters beschäftigen. „Jeder hat sein eigenes Grab“ ist ein Theaterstück von Mohamed Nabil, inspiriert von Geschichten von Einwanderern in Deutschland. Thematisiert wird ein doppelter Konflikt: Zwischen den beiden Geschwistern, die ihren Vater beerdigen müssen und ihm gerecht werden wollen, und mit dem Bestatter, der seine eigenen Vorstellungen von Leben und Tod hat.
Unterstützt wurde das Theaterstück durch die ZAH. „Entscheidungen über das Lebensende müssen im Kontext der Herkunft eines Menschen gesehen werden“, sagt Jala El Jazairi von der ZAH. „Für Muslime beispielsweise gehört der Tod zu einem natürlichen Prozess, um im ewigen Jenseits wiederaufzuerstehen. Die islamische Lehre verpflichtet Angehörige und Freunde beispielsweise, sich um die Angehörigen des Verstorbenen zu kümmern, das gilt besonders in der Drei-Tage-Trauerphase.“
Das Stück wird am 16. November um 20 Uhr und am 17. November um 19 Uhr im „TiK – Theater im Kino“, Rigaer Straße 77, aufgeführt. Eintritt kostet zehn, ermäßigt sieben Euro. Bei Anmeldung auf bwurl.de/1alv vergibt die ZAH zehn Freikarten pro Abend.
Autor:Hendrik Stein aus Weißensee |
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