Kreuzberger Schüler beteiligen sich am Aktionstag "Berlin machen"
Berlin. Seit Jahren beteiligen sich viele Berliner am Aktionstag „Berlin machen“. Sie säubern Straßen, Parks und Plätze. In diesem Jahr haben die Veranstalter unter Federführung des Vereins wirBERLIN den Aktionstag in das Frühjahr verlegt. Sie rufen auf zum Frühjahrsputz am 5. und 6. Mai im Rahmen der europäischen Kampagne „Let’s clean up Europe“.
Das Robinienwäldchen liegt zwischen der Clara-Grunwald-Grundschule an der Halleschen Straße 24 und der Möckernstraße, nur einen Steinwurf vom Tempodrom entfernt. Das Wäldchen ist seit 2014 ein ausgewiesener Naturerfahrungsraum. Das ist nicht zuletzt dem Engagement der Clara-Grunwald-Grundschule und des Hortes „Die Bunte Wille“ zu verdanken, die rund 400 Eltern-Unterschriften zur Unterstützung des Vorhabens sammelten.
Das 7000 Quadratmeter große Waldstück beherbergt viele Pflanzen und Tiere und dient den etwa 300 Schülerinnen und Schülern als Erholungs- und Erfahrungsort. Der Erholungswert werde allerdings zuweilen durch unangenehme Erfahrungen geschmälert, bedauert Mina Hagedorn, Klassenleiterin der 4/5/6a. Eher harmlos seien leere Flaschen oder achtlos weggeworfene Taschentücher, die nicht selten von Besuchern des Tempodroms über den Zaun „entsorgt“ würden.
Aber es wurden auch Bänke und Abfallbehälter zerstört, Hundebesitzer ließen die Haufen ihrer vierbeinigen Freunde einfach liegen. Am schlimmsten sei es aber für die Schülerinnen und Schüler gewesen, mit gebrauchten Kondomen oder Spritzen konfrontiert zu werden, so die 45-Jährige. Inzwischen säubert das Grünflächenamt zweimal in der Woche das Wäldchen von grobem Unrat. Das reicht aber nicht aus.
Deshalb kam Mina Hagedorn die Idee mit den Schildern. Die Schülerinnen und Schüler ihrer Klasse haben auf farbigen DIN-A-4-Blättern selbst ersonnene Sprüche geschrieben. Texte wie „Blumen, Blätter, Bäume! All das herrliche Grün. Und hier und da können wir manche Pflanzen sprießen sehen“, den sich die zehnjährige Ella ausgedacht hat. Oder „Bitte Müll mitnehmen. Danke! Wir schützen das Wäldchen“. Aber auch lustige Sprüche wie „Wäre ich ein Wurm, ich sähe die Amsel mit anderen Augen“.
Nach und nach wollen die Schülerinnen und Schüler ihre Schilder am Zaun anbringen. Sie hoffen, dass sie dazu beitragen, die Verschmutzungen zu verringern. Wegen der Prävention, wie Mina Hagedorn sagt. Hannah, neun Jahre alt, findet, dass „die Leute die Schilder beachten und nichts wegwerfen sollen“, während die elfjährige Emma fürchtet, dass ihre Schilder ebenso „zerkritzelt“ würden, wie jene, die fest installiert sind. Davon lassen sich die Kinder aber nicht beirren.
Mehr noch: Am 5. Mai wollen Schüler und Lehrer der Clara-Grunwald-Grundschule, unterstützt von Eltern im Rahmen des Aktionstages „Berlin machen“ zum Frühjahrsputz im Robinienwäldchen anrücken. In bewährter Manier wird die BSR Kehrpakete zur Verfügung stellen und den gesammelten Müll abholen. Der Frühling kann dann endlich kommen.
Weitere Infos zum Aktionstag findet man auf www.berlinmachen.de. Dort gibt es auch eine Übersicht über alle bereits geplanten Aktionen. Wer dort nichts zum Mitmachen findet, kann eine eigene Aktion planen und eintragen.
Apropos mitmachen. Auch die Berliner Woche möchte mit anpacken. Wenn Sie für Ihre Aktion Unterstützung benötigen, dann teilen Sie uns bis 28. April mit, was Sie am 6. Mai vorhaben. Wir suchen uns dann eine Aktion aus und rücken als Verstärkung an. Harald Mühle
Autor:Harald Mühle aus Mitte |
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