Sicherer Wohnort für Obdachlose
Start des Modellprojekts "Safe Places" am Ostbahnhof

Zwei der drei neuen "Little Homes" mit fahrbaren Unterbau von außen und einer Wohnfläche von 3,2 Quadratmetern.  | Foto: Chantal Müller
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  • Zwei der drei neuen "Little Homes" mit fahrbaren Unterbau von außen und einer Wohnfläche von 3,2 Quadratmetern.
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Ein "kleines Zuhause" – das sollen sie sein, die "Little Homes", die jetzt am Ostbahnhof aufgestellt wurden. Sie sollen obdachlosen Menschen ein Mindestmaß an Privatsphäre bieten und sie vor Witterungseinflüssen, Gewalt und Diebstahl schützen.

Das Modellprojekt auf einer Freifläche an der Langen Straße hinter dem Ostbahnhof startet mit drei kleinen mobilen Häuschen. „Es ist eine temporäre Möglichkeit für Obdachlose von der Straße wegzukommen“ sagt Wenke Christoph (Die Linke), Staatssekretärin für Integration und Soziales. Die Häuser sind 3,2 Quadratmeter groß und eingerichtet mit einer Standardausstattung. Sie besteht aus einer Matratze, Campingtoilette, Feuerlöscher, Erste-Hilfe-Kasten und einem Rauchmelder. In die Tat umgesetzt wurde die Idee von den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln und von ehrenamtlichen Helfern, die die Häuser gebaut haben.

Die Idee hinter dem Projekt

Die "Little Homes" sind Teil des Masterplans der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales zur Überwindung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit bis 2030. Sie sollen den Menschen helfen, ihre Lebenssituation zu verbessern. „Das Wichtige an diesem Modellprojekt ist, dass es mit sozialarbeiterischer Unterstützung und Beratung stattfindet, damit dann der Zugang ins Hilfesystem gebaut wird“ erklärte Wenke Christoph bei der Vorstellung des Projekts. Der verantwortliche Sozialarbeiter besucht die Projektteilnehmer regelmäßig und steht ihnen zur Seite. „Wir versprechen uns von den Safe Places, die Menschen in einem Zeitraum von zwei bis zweieinhalb Jahren in Regelversorgung zu bekommen“ sagt Oliver Nöll (Die Linke), Stadtrat für Arbeit, Bürgerdienste und Soziales in Friedrichshain-Kreuzberg, und ergänzt „Es soll eine Brücke in regulären Wohnraum sein“. Des Weiteren sollen die "Little Homes" den Betroffenen zu mehr Eigenständigkeit in der Gestaltung des Alltags, mehr Sicherheit, Tagesstruktur und Selbstverantwortung verhelfen.

3,2 Quadratmeter Wohnfläche mit zwei Regalen an der Wand und Lichterketten.  | Foto: Chantal Müller
  • 3,2 Quadratmeter Wohnfläche mit zwei Regalen an der Wand und Lichterketten.
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Doch nicht jeder kann Teil des Projekts sein. Es gibt bestimmte Faktoren, nach denen die Straßensozialarbeiter bestimmen, ob ein Obdachloser geeignet ist oder nicht und danach wählen sie dann aus.

Bereits seit Dezember 2022 lebt der 36-jährige Alexander in einem "Little House" in Buch. Er findet: „Das Projekt ist etwas Gutes. Man kann sich am Ende des Tages zurückziehen und aus dem Schlechten wieder ein bisschen Hoffnung schöpfen". Für ihn sei es ein Ruheort, der ihm die Möglichkeit gebe, wieder zurück ins Leben zu finden. Negative Erfahrungen habe er bisher keine gemacht. Anwohner und Passanten würden die neuen Bewohner gut aufnehmen und hin und wieder sogar Spenden vorbeibringen für die Bewohner der Häuschen.

Autor:

Chantal Müller aus Neu-Hohenschönhausen

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