Wartezeiten in Echtzeit
Vivantes stellt Daten für alle Rettungsstellen online

In den sieben Rettungsstellen der landeseigenen Vivantes-Kliniken wurden 2022 insgesamt 304.154 Patienten behandelt. Online und in Echtzeit werden jetzt die Wartezeiten in allen Rettungsstellen angezeigt. Das soll auch dazu beitragen, dass die Leute überlegen, ob sie wirklich ein medizinischer Notfall sind.

Freitagmittag, Rettungsstelle im Vivantes-Klinikum Friedrichshain: geschätzte Wartezeit für Patienten noch 26 Minuten. Von den 26 aktuellen Patienten in der Rettungsstelle kamen 14 mit dem Rettungswagen, darunter sind zwei Notfälle. In der Kinderrettungsstelle im Vivantes-Klinikum Neukölln sieht es an diesem Freitag kurz nach 12 Uhr noch besser aus: 15 Minuten Wartezeit, nur zwei Patienten sind im Moment da.

Die aktuellen Daten zu allen sieben Rettungsstellen stellt Vivantes ab sofort in Echtzeit zur Verfügung. „Mit dem Online-Service macht Vivantes nun transparent, was hinter den Kulissen der Notaufnahmen passiert. Denn wer dort auf Behandlung wartet, weiß normalerweise nicht, wie viele lebensbedrohlich erkrankte Menschen als Notfälle hinter verschlossenen Türen behandelt werden oder wie viele andere eingeliefert wurden“, betont Johannes Danckert, Vorsitzender der Vivantes-Geschäftsführung.

Er betont, dass jeder Hilfe bekommt, der eine Rettungsstelle aufsucht. Mit der Echtzeit-Anzeige, die online und direkt in den Rettungsstellen die Wartezeit und Fälle angibt, will Vivantes auch dazu beitragen, dass die Patienten überlegen, ob sie ein Fall für die Notaufnahme sind. Denn die ist für echte Notfälle wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Unfall da. Patienten mit nicht so dringenden Beschwerden werden in der Reihenfolge nach hinten geschoben und müssen möglicherweise stundenlang warten. In einem Video wird erklärt, warum das so ist und was eine Triage ist. Die Dringlichkeit der Behandlung wird nach einem System schon bei der Anmeldung festgelegt.

Auf dem Dashboard wird darauf hingewiesen, dass Bereitschaftspraxen auch abends und am Wochenende erreichbar sind. Unter der Nummer des Vertragsärztlichen Bereitschaftsdienst Tel. 116 117 können Patienten auch erfahren, ob sie tatsächlich ein Notfall sind oder in eine normale Arztpraxis gehen sollten. Das Projekt der Wartezeiten-Echtzeitanzeige wird als Teil des Krankenhauszukunftsgesetzes von der Senatsgesundheitsverwaltung und von der Europäischen Union gefördert.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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