Was Vandalen im Bezirk anrichten

Sinnlose Zerstörung. Der beschädigte Baum im Theodor-Wolff-Park. | Foto: Adalbert Klees
  • Sinnlose Zerstörung. Der beschädigte Baum im Theodor-Wolff-Park.
  • Foto: Adalbert Klees
  • hochgeladen von Thomas Frey

Friedrichshain-Kreuzberg. Adalbert Klees, Technischer Leiter des Grünflächenamtes ist in Sachen Zerstörungswut einiges gewöhnt. Was er allerdings am Morgen des 15. August entdeckte, raubte ihm die Fassung.

Im Theodor-Wolff-Park stieß er auf einen Baum, dessen Stamm von Unbekannten wahrscheinlich mit einer Axt oder einer Machete auf das übelste traktiert wurde. Wahrscheinlich mit dem Ziel, die etwa 20 Jahre alte Linde zu fällen. Es sei schon schlimm genug, dass Wände beschmiert oder Bänke herausgerissen werden, meint Adalbert Klees. "Aber sich an einem ausgewachsenen Baum, einem Lebewesen, auf diese Art zu vergreifen, ist der Gipfel dessen, was ich bisher gesehen habe. Hier sind durchgeknallte Zeitbomben unterwegs."

Jüngste Meldungen, nach denen die Vandalismusschäden in Berlin insgesamt rückläufig seien kann er deshalb, nicht nur wegen des Lindenfrevels überhaupt nicht bestätigen. "Mein Eindruck ist vielmehr, dass vor allem das blindwütige Zerstören immer mehr zunimmt." Etwa am Mariannenplatz, wo Leuchtraketen in die Lampen geschossen und damit unbrauchbar gemacht wurden. Kosten: rund 30 000 Euro. Auf 50 000 Euro taxiert er die ständigen Übergriffe auf die East Side Gallery. Insgesamt schätzt er die jährlichen Schäden im Bezirk allein im Grünflächenbereich auf eine Summe von 100 000 Euro. "Das ist noch sehr zurückhaltend beziffert."

Und an ihm und seinen Kollegen werden häufig die Beschwerden über solche Auswüchse abgeladen. Dabei stehen die bei der Masse der Zerstörungen häufig auf verlorenem Posten. "Wir sind keine Sozialarbeiter", sagt er auf die Frage, wie der Vandalismus eingedämmt werden könnte. "Für unsere Arbeit ist das alles andere als motivierend."

Vielleicht helfen zunächst kleine Schritte und etwas mehr Eigenverantwortung. Die beginnt schon damit, dass jeder seinen Müll auf einer Grünanlage selbst entsorgt und nicht einfach liegen lässt. Und grobe Sachbeschädigung sollte nicht mehr länger als Kavaliersdelikt abgehandelt werden.

Zumindest bei der Linde im Theodor-Wolff-Park will Adalbert Klees den Vandalen keinen Triumpf gönnen. Der Baum soll, wenn irgendwie möglich, gerettet werden.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 410× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 528× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 263× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 389× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.